Bei vielen ist die Natur das Atelier
Utting Auf Initiative der Malerin Angelika Böhm-Silberhorn fanden erstmals die "Uttinger Ateliertage" statt, an der sich neun weitere Künstlerinnen und Künstler aus Utting sowie die Galerie Peter de Bloeme beteiligten. Ziel sei es, so die Initiatorin, eine Tradition aus der Zeit um 1900 wieder aufleben zu lassen; in den Jahren um die Jahrhundertwende besuchten die Münchner Kunstprofessoren mit ihren Studenten am Wochenende einige im Ortsteil Holzhausen in ihren Ateliers arbeitenden Künstler der 1899 in München gegründeten Künstlervereinigung "Die Scholle", um das Kunstschaffen beobachten zu können.
Diesen kreativen Prozess von Anfang an verfolgen zu können und verstehen zu lernen, macht den Reiz der Ateliertage aus. Auch Kunst beginnt manchmal sehr banal mit dem Aufspannen der Leinwand und der Grundierung mit in sechzig Grad heißem Wasser gelösten Hautleim. Genau darum jedoch geht es, erläutert die Initiatorin Böhm-Silberhorn: "Das Material ist wichtig. Womit arbeitet der Künstler?" Ihr Atelier ist die Natur, und so präsentiert sie eine komplette Freilandausrüstung inklusive Farbpalette, Schirm und vorbereiteter Malerhandschuhe für unterschiedliche Außentemperaturen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Böhm-Silberhorn auch bei -17 Grad zehn Stunden im Freien arbeitet, was eine beinahe strategisch geplante Kleidung erfordert. "Das sinnlich erfahrbare Licht lässt die Witterung in den Hintergrund rücken", so Böhm-Silberhorn. Und auch Mica Knorr-Borocco malt ihre großformatigen Landschaftsbilder in Acryl-Technik auf Leinwand "im Gras auf den Knien". Im Unterschied dazu entstehen ihre figürlichen Themen oft vor Ort mit einer ganz altmodischen Tuschefeder auf Papier, das sie im Atelier nachaquarelliert. Diese Blätter zeigen deutlich, dass sie, wie sie selbst sagt, "vom Zeichnen herkommt."
Mit geschlossenen Augen gezeichnet
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