
Windach
Den Windachern fehlt es an Verkehrsberuhigung

Wo Radfahren bequem ist, herrscht weniger Autoverkehr. Ein 365-Tage-Modell könnte helfen.
Was ist los auf Windachs Straßen? Das wollte die PSLV, Planungsgesellschaft Stadt, Land, Verkehr GmbH wissen und führte im Auftrag der Gemeinde Windach eine Erhebung bei den Windacher Bürgern durch.
In 350 Rücksendungen beklagten 261 fehlende Verkehrsberuhigung, hohe Verkehrsbelastung, hohe Geschwindigkeiten und 152 Haushalte bemängelten unzureichende ÖPNV-Verbindungen sowie 142 gefährliche Fuß- und Radverbindungen mit Behinderungen auf den Radwegen.
Durchgängige Verbindungen fehlen
Das war der Einstieg in die Präsentation von Dr. Christoph Köhl, BILO-Gemeinderat Windach, in der von der BILO mit Unterstützung des Ortsverbands Bündnis 90/Die Grünen durchgeführten Bürgerversammlung. Im weiteren Verlauf erläuterte er das vom Gemeinderat beschlossene Verkehrskonzept für die Gemeinde (LT berichtete). Es beinhaltet vor allem 30er-Zonen in einigen Wohngebieten in Windach und Schöffelding, sowie Geschwindigkeitsbeschränkungen in der Durchgangsstraße und den Nebenstraßen in Hechenwang. Köhl erläuterte zudem den Stand der Umsetzung und berichtete von Einwänden des Landratsamtes. Helge Lindenmüller, Mitglied des Arbeitskreises Radwegenetz VG Windach, verdeutlichte, dass das angestrebte Radewege-Netz bisher nur Stückwerk sei – durchgängige Verbindungen zwischen den Orten fehlen fast vollständig.

Es steht einiges auf der Liste
Der Arbeitskreis hat allerdings schon einiges auf die Liste gesetzt: verkehrsberuhigende Maßnahmen am nördlichen Ortseingang Eresing, Fahrradweg Windach-Eresing, Fahrradweg Windach-Schöffelding. „Beschlossen ist gut, umgesetzt wäre besser“, meint Helge Lindenmüller.
Gastreferent Markus Büchler, Sprecher für Mobilität von Bündnis90/Die Grünen in der Landtagsfraktion, brachte Beispiele gelungener Verkehrsberuhigung und empfahl, für die Umsetzung des Windacher Verkehrskonzepts zu kämpfen. Es sollte immerhin das zu verwirklichen sein, was in anderen Landratsämtern problemlos akzeptiert wurde. So berichtete Markus Büchler von dem erfolgreichen ÖPNV-365-Tage Modell: In verschiedenen Regionen zahlen die Bürger einen Euro pro Tag und dürfen dafür das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs beliebig oft und intensiv benutzen. Er verwies darauf, dass dort, wo Fahrradfahren bequem und komfortabel ist, der Autoverkehr spürbar zurückgehe. (lt)
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