Die eigene Geschichte führt ans Ziel
Mit dem Realschulabschluss geht es „in eine wunderbare Welt“
„Ich bin super stolz, es war ein super tolles Jahr. Vielen Dank.“ Diese Worte kamen Klassenbetreuerin Dagmar Bergk über die Lippen, als sie den fünf Schülerinnen und Schülern der Freien Waldorfschule Landsberg zur bestandenen Mittleren Reife gratulierte. Die ganze Schule hatte sich im Saal versammelt, um mit den Absolventinnen und Absolventen die Zeugnisübergabe zu feiern. In diesem Jahr, das mit der Mittleren Reife endete, hätten die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Geschichten geschrieben, manche seien Quereinsteiger gewesen, wieder andere hätten die Waldorfschule von der ersten Klasse an durchlaufen, sagte Geschichts- und Deutschlehrer Dr. Rüdiger Damm-Blumrich. So sei der Weg zur Mittleren Reife bei jedem anders verlaufen, beim einen genau, beim anderen beharrlich, „doch alle kamen aus einer Substanz heraus zu einem Ergebnis“. Den Schritt ins Leben, den viele glauben erst nach der Schule zu tun, hätten die fünf schon gemacht. Sie sind jeder seinen eigenen Weg gegangen. Für die kommenden Wege wolle die Schule den jungen Menschen zwei Koffer auf ihre Reise mitgeben, sagte der Lehrer. Einen Koffer gefüllt mit Basiswissen und einen mit verschiedenen Herangehensweisen, um die Dinge, die auf sie zukommen, zu bewältigen. Er wünschte ihnen, dass sie weiterhin fühlen und denken, wie die Dinge alle zusammenhängen. „Und, dass Sie Ihre eigene Geschichte erzählen.“
Die Geschichte, warum sie froh ist, die Mittlere Reife gewählt zu haben, erzählte Absolventin Luisa Knierim. Erstens, weil sie für dieses Mittlere-Reife-Schuljahr neue Lehrer bekommen habe, denen sie unvoreingenommen begegnen konnte und jeder seine Art des Unterrichtens einbrachte. Und zweitens: „Weil ich dieses Jahr wieder Spaß in der Schule hatte.“ Vor allem die neu zusammengestellte Klassengemeinschaft gefiel Edlène Winkler. „Jeder wurde so genommen, wie er ist, und wir haben uns viel gegenseitig geholfen.“ Das gelte auch für die Lehrer, lobte Simon Pfister. „Wir haben viel Freiheit, aber auch Vertrauen bekommen, und wenn es eng wurde, auch mal einen Tritt. Denn dieser Abschluss ist nicht zu unterschätzen.“ Keiner sollte sich zum Abitur zwingen, warb Pfister für den Realschulabschluss und erntete dafür viel Applaus. So zeigte sich auch Claudia Sepp stolz auf die Schülerinnen und Schüler, „obwohl ihr gar nicht meine Schüler seid“. Die Englisch- und Kunstlehrerin hat zusammen mit ihren Kollegen an der staatlichen Realschule in Kaufering die Prüfungen abgenommen. Sie überreichte auch die begehrten Zeugnisse. Da klangen die Worte den glücklichen Absolventen, die der Oberstufenchor zuvor gesungen hatte, noch nach: „What a wonderful world.“ (lt)
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