
Volltreffer für den guten Zweck

Almenrausch-Schützen engagieren sich für die Kartei der Not
Geduldig erklärt Raphael Nägele das Laden des Gewehrs: Sicherung drücken, Hebel ziehen, das Diabolo mit dem Kopf voran einstecken und den Hebel schließen: „Vorne sieht man eine kleine Kugel, die muss im Ziel sein, dann abdrücken.“
Es klingt einfach, doch wie schwer es tatsächlich ist, können auch Nicht-Schützen beim Gauschießen in Großkitzighofen ausprobieren: Während die „Profis“ im Zelt nebenan anlegen, haben die Almenrausch-Schützen für alle Gäste auch die Aktion „Volltreffer“ eingerichtet (wir berichteten). Zugunsten der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung, kann man hier mit alten Luftgewehren auf Scheiben schießen. Und ebenfalls einen tollen Preis gewinnen: Das Autohaus Merk stellte einen Fiat 500 in Dreijahresleasing zur Verfügung.
Während beim Gauschießen im Zelt absolute Ruhe herrscht, geht es am Volltreffer-Stand geräuschvoll zu. „Hier kann man sich unterhalten, drüben müssen sich alle konzentrieren“, sagt Ehrenmitglied Alois Geirhos, der Standaufsicht hat. Denn die Auflagen sind streng und werden genau beachtet. Diese hatten auch verhindert, dass man mit Zimmerstutzen schießen durfte, „dazu hätten wir einen Container umbauen müssen, das wäre zu teuer gekommen“, sagt Thomas Starker von den Almenrausch-Schützen.
Doch auch die alten Luftgewehre haben es in sich. Das bekommen auch die Profis zu spüren: „Die sind natürlich ganz andere Gewehre gewohnt“, sagt Starker. Hinzu kommt, dass keine Schießjacken erlaubt sind, und „das ist für sie auch neu“. Und so haben die Experten bereits einige Scheiben zurückgegeben, die nicht gut genug waren, um in die große Lostrommel für den Hauptpreis zu kommen.
Groß ist die Trefferfläche nicht – etwa die Fläche eines Ein-Cent-Stücks. Auch wenn die Chancen, beim ersten Schuss ins Zentrum zu treffen, nicht sehr groß sind. Viel zu empfindlich ist der Abzug – der Schuss geht schon los, ohne dass die Scheibe irgendwie im Visier aufgetaucht wäre. Also noch mal, etwas konzentrierter. Und tatsächlich: Nach einigen Versuchen ist das Loch tatsächlich an der „richtigen“ Stelle – der Volltreffer ist gelungen.
Doch auch mit den Fehlversuchen hat man ein gutes Werk getan, denn der Erlös geht an die Kartei der Not. „Wir haben uns im Ausschuss Gedanken gemacht, an welche Organisation wir spenden“, sagt Starker. Schließlich habe man sich für die Kartei der Not entschieden, da „dort das Geld auch komplett direkt weitergeleitet wird“.
Noch bis zum Finale des Gauschießens am 11. Mai sowie während der Festtage vom 15. bis 18. Mai kann man sich an der Aktion Volltreffer beteiligen (die Verlosung des Autos findet am Festabend statt), oder einfach die Gemütlichkeit im Festzelt genießen. „Wir wollen nicht so sehr einen neuen Teilnehmerrekord aufstellen, wichtiger ist uns, dass sich die Leute wohlfühlen“, sagt Starker – und dafür hat sich der Verein mit allen seinen Helfern mächtig ins Zeug gelegt. (mm)
Im Internet
www.sv-almenrausch.de
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