Gymnastik für alle mit der Maus
Die Landsberger lernen Maximus Musikus kennen
Landsberg Eine Theatermaus hat Durchblick, weiß Bescheid und ist zu allem fähig, das Konzert für Kinder als Abschluss der 14. Landsberger Sommermusiken lieferte den Beweis. „Maximus Musikus“ heißt diese Maus, deren Geschichte die isländische Querflötistin Hallfridur Olafsdóttir aufgeschrieben und zu der Wolfgang Renz die Musik auf das Ensemble der Sommermusiken zugeschnitten hat.
„Suchst du das Klo-o?“ Ein Theaterbesucher (Sprecher Hans-Jürgen Schatz) ist nicht wenig schockiert, als ihn eine klitzekleine Maus anspricht. „Ich hab doch nur ein Gläschen Sekt getrunken!“ Naja, die beiden kommen ins Gespräch, der Theaterbesucher versäumt darüber den zweiten Teil des Konzerts und erfährt dafür die Geschichte von Maximus Musikus, der Maus, die eines Tages eine Ballettaufführung gerettet hat. Und da kommt sie schon auf die Bühne – vielmehr er, schließlich ist Maximus ein Mäusemann, dargestellt von Paulina Sixt, einer Elevin der Ballettschule Beatrix Klein.
Eine allerliebste Mäusefreundin
Maximus lauscht der Kakophonie beim Einstimmen des Orchesters, wartet auf den Dirigenten und freut sich auf das Ballett, das gleich den „Winter“ (Alexander Glasunow) tanzen soll. Die Maus landet in der Ballettschule, schaut hier beim Üben von Dornröschen nach Musik von Pjotr Tschaikowski zu und lernt Petita Pirouetta, ein allerliebstes Mäusemädchen kennen. Er schläft in einem weichgepolsterten Schuh und landet am nächsten Morgen wieder im Theater – in der Kostümkiste. Die plötzlich nicht mehr auffindbar ist und die Maximus in einer waghalsigen Aktion zum Vorschein bringt.
Die während vieler vorangegangener Aufführungen erprobte Zusammenarbeit zwischen dem Team der Sommermusiken um Christoph Hartmann und der Landsberger Ballettschule von Beatrix Klein funktionierte auch heuer wieder hervorragend.
Die Zuschauer im Landsberger Stadttheater durften gewohnt präzise intonierende, im Orchestergraben versteckte Musiker erleben, die den in fantasievollen Kostümen verkleideten Tänzern auf der Bühne sichere Rhythmik vorgaben. Beatrix Klein hatte gemeinsam mit Christine Steininger und Ulrike Ahrens ihre Schüler hervorragend präpariert.
Die ebenfalls seit Jahren feste Größe Hans-Jürgen Schatz las, beziehungsweise erzählte die Geschichte so unterhaltsam, dass es während der gesamten Aufführung mucksmäuschenstill blieb im Theatersaal. Außer es gab „Gymnastik für alle, Herr Fischer, machen Sie das Licht an“. Beleuchter Dieter Fischer musste dann die Saalbeleuchtung anknipsen, die Zuschauer aufstehen und Dehnübungen machen. Schließlich wollte sich der Sprecher nicht als Einziger in den nächsten Tagen mit einem Hexenschuss herumplagen ...
Die Diskussion ist geschlossen.