Halle soll sich drehen
Gemeinde Egling favorisiert Komplettumbau der Turnhalle
Egling Mit der Sanierung der Schulturnhalle hat sich der Gemeinderat Egling in seiner jüngsten Sitzung erneut auseinandergesetzt. Nach einer intensiv geführten Diskussion über die durch ein Planungsbüro vorgestellte neue Variante einer DIN-gerechten Einfachturnhalle hat das Ratsgremium mit 8:6 Stimmen grünes Licht für die weitere Planung und die Beantragung von Zuschüssen gegeben. Damit kann Bürgermeister Leonhard Wörl das Projekt weiter vorantreiben. Bedenken wegen der Finanzierbarkeit des mit knapp zwei Millionen Euro veranschlagten Turnhallenumbaus versuchte das Gemeindeoberhaupt damit zu zerstreuen, dass mit dieser Entscheidung noch kein konkreter Baubeginn beschlossen worden sei.
„Es fließt noch kein Geld. Wir schaffen damit lediglich die Voraussetzungen, Zuschussanträge zu stellen und haben dann drei bis fünf Jahre Zeit, den Umbau zu realisieren“, sagte Wörl. Wie Architekt Franz Kollmann informierte, seien zu der im August vorgestellten Umbauvariante statische Bedenken angemeldet worden, sodass eine Drehung des Baukörpers und eine Vergrößerung der Spannweite notwendig würden. Damit verbunden sei aber auch ein zusätzlicher Flächengewinn für Nebenräume von etwa 110 Quadratmetern. Mit dem Hinweis auf die dringend notwendige Sanierung in den Bereichen Lüftung, Heizung, Beleuchtung sowie der gesamten Elektrik, der sanitären Anlagen, des Hallenbodens und der Ertüchtigung des Hallendaches unterstrich Kollmann nochmals den Handlungsbedarf.
Ersatzstandort im Gespräch
Es waren vor allem finanzielle Gründe, die einige Räte in der folgenden Diskussion ins Feld führten. Auch wurde erneut diskutiert, ob eine Erweiterung der Halle überhaupt notwendig sei. Rat Martin Wölzmüller hinterfragte, ob denn die Erweiterung der Schulsporthalle zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde gehöre, und vertrat die Meinung, dass eine Sporthalle ihren Platz am Sportgelände finden sollte. „Wir müssen darüber nachdenken, was ist notwendig für die Schule und was ist notwendig für den Sport?“, so Wölzmüller.
Der Rathauschef stellte klar, dass für den Schulbetrieb lediglich ein Turnraum von acht mal zwölf Metern verpflichtend sei. Somit wäre auch ein Rückbau als Billigstlösung denkbar. „Ich halte das aber nicht für zweckmäßig“, sagte Wörl und weiter: „Denn dann findet dort auch kein Vereinssport mehr statt.“
„Ein Rückbau wäre eine Verschlechterung für die ganz Gemeinde“, warf Rat Manfred Lichner ein und verwies darauf, dass Jahre vergehen würden, bis am Sportgelände eine neue Halle verwirklicht werden könnte. Sowohl Maria Berchtold als auch Franz Löffler verwiesen auf die angespannte Haushaltslage und meldeten Bedenken der Finanzierbarkeit an. Löffler merkte an, dass aus seiner Sicht ein Rückbau nicht infrage komme, forderte aber Ausschreibungen, damit konkrete Zahlen auf dem Tisch liegen.
Kein Unterhalt zweier Gebäude
Michael Bucher, der sich erneut grundsätzlich für die Erweiterung der Turnhalle aussprach, wollte die Haushaltsberatungen 2012 abwarten, um dann zu entscheiden. Doch Bürgermeister Wörl drängte auf eine Entscheidung und fand Unterstützung bei seinem Stellvertreter Ferdinand Holzer: „Mit einer neuen Halle am Sportgelände haben wir zwei Gebäude zu unterhalten. Es gibt keine Alternative zum Sanierungs- und Erweiterungskonzept.“ Er beantragte die namentliche Abstimmung zum „Kollmann-Vorschlag“.
„Entweder man ist dafür oder dagegen“, so Holzer. Mit knapper Mehrheit von zwei Stimmen hat sich das Ratsgremium für die Weiterverfolgung des vorgestellten Sanierungs- und Erweiterungskonzeptes ausgesprochen.
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