Sanieren, erweitern oder neu bauen
Ausführliche Diskussion im Eglinger Gemeinderat
Egling Mit dem zweiten Bauabschnitt der Sanierung der Grundschule Egling befasste sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Betroffen davon ist die Renovierung der Schulturnhalle. Bürgermeister Leonhard Wörl führte mit dem Ziel in das Thema ein, die weitere Vorgehensweise festzulegen. Er machte aber deutlich, dass aus seiner Sicht die notwendige Baumaßnahme zum Ziel haben müsse, eine sogenannte Einfachturnhalle nach den vorgeschriebenen DIN-Maßen zu erreichen.
Derzeit misst die Turnhalle 12 mal 24 Meter und liegt damit weit unter Norm, die sich auf 15 mal 27 Meter belaufe und eine Höhe von 5,50 Meter fordere. Offen sei auch die Frage der staatlichen Förderung. „Neben den reinen Ausmaßen der Halle entspricht sie auch in puncto Boden und energetischem Zustand bei weitem nicht mehr dem Standard“, sagte Architekt Franz Kollmann. Er stellte dem Ratsgremium ein mögliches Sanierungskonzept mit Erweiterungsoptionen bis hin zu einem Neubau vor. Die Ertüchtigung der bestehenden Halle bezifferte er auf geschätzte 1,2 Millionen Euro. Diese Sanierung umfasse Lüftung, Heizung, Sanitär und Elektrik. Die Fenster und der Boden seien auszutauschen und die Statik des Daches müsse auf seine Belastbarkeit hin überprüft werden. „Die Probleme ziehen sich wie ein rotes Band durch die Gewerke, sodass man von einer Generalsanierung sprechen muss“, sagte Kollmann. Wie zu vernehmen war, sei ein sofortiger Handlungsbedarf nicht gegeben. Man müsse aber in die Zukunft blicken, so Wörl, da die Turnhalle auch durch den Sportverein genutzt werde. Für sportliche Wettbewerbe sei sie wegen der Maße nur geduldet. Mit einer Verbreiterung und Verlängerung könnten auch sichere Zuschauerplätze auf einer Galerie geschaffen werden. Außerdem würde sich damit auch die Raumsituation für die Landjugend verbessern. Die Vergrößerung der Halle werde aber mit weiteren rund 520000 Euro zu Buche schlagen. Bei diesen Kosten stelle sich die Frage, ob nicht ein Neubau auf dem bestehenden Hartplatz sinnvoll sei.
Pflichtaufgaben und Fleißaufgaben
Rat Franz Löffler sagte, dass auch das „Haus für Senioren“ anstehe. „Wir haben in den letzten Jahren viel für die Jugend getan. Wenn in puncto Sporthalle kein akuter Handlungsbedarf besteht, dann muss man jetzt was für die Senioren tun.“ Zweiter Bürgermeister Ferdinand Holzer bezeichnete das Seniorenhaus als „Fleißaufgabe“, hingegen sei die Sanierung der Schulturnhalle eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. „Wir kommen um eine Sanierung der Halle nicht herum. Trotzdem darf der Haushalt nicht aus den Augen verloren werden.“ In der Diskussion wurden alle möglichen Aspekte, wie tatsächlicher Bedarf des Sportvereins, Platz für die Landjugend, Unabdingbarkeit des Hartplatzes für die Grundschule, Sanierung, Erweiterung bis hin zum Neubau einer Mehrfachturnhalle und die mit den verschiedenen Variationen zusammenhängende Zuschusssituation beleuchtet.
Bürgermeister Wörl will nun klären, mit welchen Zuschüssen zu rechnen sei, um in der nächsten Ratssitzung mit konkreten Daten und Zahlen aufwarten zu können. Dann soll der Gemeinderat darüber entscheiden, ob die Halle saniert werden soll, ob die Variante zwei mit Sanierung und Erweiterung zum Tragen komme oder ob gar ein Neubau für eine normgerechte Einfachturnhalle angestrebt werde.
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