Die Fahne rausgehängt
Die lange Windrad-Nachverhandlung im Augustiner ist im Fuchstal immer noch ein Stammtischthema
Schon eine Tradition ist das Starkbierfest der Blaskapelle Markt Leeder. Heuer strömten rund 150 Besucher in den Luitpoldsaal. Geboten waren neben Beiträgen der Kapelle unter Leitung ihrer neuen Dirigentin Tanja Geiger auch zwei Einlagen. Die jungen Musiker, die nicht mit auf der Bühne saßen, servierten bayerische Speisen, normale Getränke und das der Veranstaltung den Namen gebende Starkbier zu besucherfreundlichen Preisen.
Zu Beginn gab es keinen Bieranstich, sondern die Vorsitzende Kathrin Bermann überreichte Bürgermeister Erwin Karg symbolisch die erste Maß vom „dunklen Bock“, ungeachtet dessen, dass die Besucher derweil davon schon reichlich gekostet hatten. Die Dirigentin der Musiker konnte denn auch den Grund berichten, warum man früher das Starkbier in der Fastenzeit überhaupt trinken durfte. Man habe es zur Genehmigung auf Esel gepackt nach Rom gebracht. Während der langen Reise sei es jedoch umgeschlagen und als es der Papst dann probierte, verzog er den Mund und meinte, dass man dies gerne trinken könne, wenn man nur wolle.
Mit Spannung erwartet wurde die erste Einlage, in der die „lustigen Musikanten“ am Stammtisch das Dorfgeschehen aufs Korn nahmen. Erwin Karg hatte in seiner Begrüßung zwar noch versichert, er werde ganz sicher nicht ins Visier genommen, da er ja ganz brav gewesen sei. Aber ungeschoren kam er trotzdem nicht davon. Aufgespießt wurde von den Stammtischbrüdern Kathrin Bermann, Johanna Kustermann, Stephanie Linder und Thomas Metschl sowie der Bedienung Tanja Hagenbusch die lange Nachsitzung nach der Windkraftverhandlung in München. Sie habe nicht etwa am frühen Abend beim Augustiner geendet, anschließend ging es noch zum Inder in Leeder. Und tags darauf habe Karg dem Gemeindearbeiter Max Linder angeschafft, am Rathaus die Fahne rauszuhängen, hieß es recht doppeldeutig.
Auch das Verhalten des Bürgermeisters bei der Feuerwehrversammlung in Leeder wurde angeprangert. Da habe er angesichts des Eintritts einiger Ascher Jugendlicher in die Leederer Wehr gesagt, dass dies früher nicht möglich gewesen wäre. Denn da hieß es seinen Worten nach noch: „Lieber eine Ratte im Brotkasten als ein Ascher auf Leedrer Flur“. Da frage man sich schon, wie Karg sich als Ascher überhaupt in das Leederer Rathaus getraut habe, meinten die fröhlichen Zecher.
Dekan Oliver Grimm ließen sie ebenso nicht aus, der habe doch glatt einmal vergessen, die Messe in Welden zu halten. Ein Thema waren zudem die Veteranenvorstände, die ihren Jahrtag vom Vormittag bis in den Abend zum Almhüttenfest ausgedehnt hätten, und etliche junge Leute aus dem Umfeld der Musiker, wie etwa diejenigen, die auf der Fahrt nach Rott im Nebel mit drei Autos hintereinander in den Graben gefahren seien. Zum Abschluss zog es die „lustigen Musikanten“ in die Fressmeile des Ortes, denn in der Josef-Schöner-Straße gibt es neben der Pizzeria bald noch ein Café und einen Metzgereiimbiss.
Die zweite Einlage zeigte, dass man Gelbe und Blaue Tonnen nicht nur für die Befüllung mit Verpackungen und Pappe verwenden kann. Brigitte Beisch, Kathrin Bermann, Rainer Bermann, Matthias Engel, Tanja Hagenbusch, Johanna Kustermann, Stephanie Linder, Stefan Resch, Carolin Schwer, Christine Schwer, Kathrin Steger und Kathrin Strobel tauchten abwechselnd aus den geschlossenen Tonnen auf und boten dabei eine lustige Schlagerparade. (hoe)
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