Tante Emma im 21. Jahrhundert
Hurlach Sektflaschen reihen sich an Senftuben, neben dem Katzenfutter warten Fliegenklatschen und Kosmetikartikel auf Käufer und in der mittleren Regalreihe gibt es Grußkarten mit Hurlacher Fotomotiven. Es scheint ihn noch zu geben, den Tante-Emma-Laden, auch im Jahr 2010. "Man kann uns durchaus als modernen Tante-Emma-Laden bezeichnen", sagt Helmut Weihrather, Geschäftsführer des Hurlacher Dorfladens. Das neben dem in Windach einzige Projekt dieser Art im Landkreis feiert heute dritten Geburtstag.
8. Januar 2007. Die Geburtsstunde des Dorfladens schlägt. Geboren wurde die Idee aus der reinen Not. "Wir hatten nur noch einen Getränkemarkt und einen Bäcker im Ort. Der letzte Supermarkt hatte Ende der 90er Jahre zugemacht", beschreibt Helmut Weihrather die Einkaufsmöglichkeit bis Anfang 2007. Das Thema wurde in der Dorferneuerung behandelt und es gründete sich eine eigene Arbeitsgruppe mit dem Ziel, einen Lebensmittelmarkt zu realisieren. "Und zu mir haben sie gesagt: 'Du machst's", erklärt Weihrather schmunzelnd, wie er Geschäftsführer wurde.
Mitte 2005 wurde zusammen mit einem Unternehmensberater mit den Planungen begonnen, 2006 dann eine eigene Dorfladen-Genossenschaft gegründet, um das nötige Startkapital in Höhe von 30 000 Euro zu beschaffen. "Damit konnten wir den Laden einrichten und die erste Warenlieferung beschaffen", sagt Helmut Weihrather, der als einer von drei Vorständen fungiert, "aktuell haben wir rund 260 Anteile für jeweils 150 Euro verkauft."
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