Vom Künstlerhaus zum Gewerkhaus
Das K 7 ist Geschichte und das nächste Kapitel des ehemaligen Dießener Krankenhauses trägt die Überschrift "Gewerkhaus". Nachdem die bisherige Künstlergemeinschaft im Frühjahr endgültig auseinandergebrochen ist, soll an der Krankenhausstraße jetzt eine Handwerkergemeinschaft entstehen.
Der Sattler Michael Ruoff (bisher in der Hofmark 23 ansässig) ist neuer Hauptmieter des Anwesens, das der Marktgemeinde Dießen gehört. Auf fünf Jahre hat er sich vertraglich an die Kommune gebunden und das mit der Möglichkeit, das Mietverhältnis über diesen Zeitraum hinaus fortzusetzen. Anfang Juli wurden Ruoff die Schlüssel ausgehändigt.
Acht bis neun Betriebe (je nach Platzbedarf) hätten in dem Gebäude Platz. Einige Räume sind bereits vergeben: Neben Ruoff selbst, der mit seiner Sattlerei in die Krankenhausstraße 7 zieht, will sich ein Messerschmied aus Peiting hier niederlassen, dazu die Kunstmalerin Edith Lebling aus Dießen. Mit einer Mosaiklegerin ist Ruoff ebenfalls in Kontakt. Weiter in der Krankenhausstraße zu Gange sein wird auch die Pavillon-, Licht- und Textilgestalterin Nani Weixler, die von der früheren Künstlergemeinschaft noch übrig geblieben ist.
Die künftigen Werkstätten können in Räumen mit 15 bis 34 Quadratmetern eingerichtet werden. Die Mieten seien moderat. Inklusive Nebenkosten und Rücklagen koste beispielsweise eine 24-Quadratmeter-Einheit 160 Euro. Dazu sei eine gemeinsame Infrastruktur zum Beispiel in Form einer Küche vorhanden. Als Hauptmieter legt Ruoff Wert auf einen festen Rahmen, die Feinheiten solle aber die Gemeinschaft entwickeln. Schließlich solle sich jeder wohlfühlen. Dazu gehöre aber auch eine gute Darstellung nach außen. Und deshalb sind in den nächsten Wochen erst einmal die Handwerker gefordert, das Haus für den neuen Zweck umzugestalten. Das Entrée soll so weit verbessert werden, dass es auch als Ausstellungsraum für die Handwerker dienen kann. Dazu seien vor allem eine bessere Ausleuchtung und Ausstellungselemente notwendig. Auch das Erscheinungsbild des teilweise zugewachsenen Hauses zur Straße hin will Ruoff verbessern. Die Eröffnung solle im Herbst stattfinden.
Daneben ist dem Sattler auch wichtig, dass das ehemalige Künstler- und neue Gewerkhaus ein offenes Haus bleibt, auch wenn die Zeit der Lesungen und Konzerte vorbei ist: "Die Leute sollen auch in die Werkstätten reingehen können und sehen, wie etwas entsteht." Deshalb werde es feste Öffnungszeiten geben. Und es seien bereits viele weitere Überlegungen vorhanden: "Ideen gibt es wie Sand am Meer", versichert Ruoff.
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