Apfelsinen in Omas Kleiderschrank
Das Leben und mögliche Hilfen für pflegende Angehörige von Demenzkranken. Veranstaltung in Rott
Rott Demenz war das Thema eines Vortrages in Rott, bei dem Angehörigen von erkrankten Personen Hilfen aufgezeigt wurden. Eingeladen hatte Manuela Grafe-Löw über die „Neue Liste Rott“ – ein gemeinnütziger Verein, der überkonfessionell und überparteilich kommunalpolitische Tätigkeiten in Rott unterstützen und die politische Arbeit fördern will.
Es sprach Petra Stragies, Gründerin und Leiterin der Alzheimer Gesellschaft Pfaffenwinkel. Sie zeigte einen Dokumentarfilm mit dem Titel „Apfelsinen in Omas Kleiderschrank“. Dabei erzählt der 16-jährige Enkel mit erstaunlich klarer, überlegter Sichtweise von seinen Erfahrungen mit der an Alzheimer erkrankten Oma Anna. Die Anwesenden gewannen Einblicke in das familiäre Zusammenleben mit einer Demenzkranken. Ein Alltag, wie auch Betroffene ihn tagtäglich erleben.
Im Anschluss machte Stragies aufmerksam auf Möglichkeiten, die es für Menschen mit Demenz und deren pflegende Angehörige gibt. Fragen beantwortete sie kompetent und bereitwillig. Stragies hat 2002 die Alzheimer Gesellschaft Pfaffenwinkel ins Leben gerufen. Menschen mit Demenz werden von ihrem Verein in Weilheim betreut. Zudem gibt es dort Treffen für pflegende Angehörige. Sie wies darauf hin, dass man mit den Kranken verständnisvoll umgehen und sie ernst nehmen solle und plädierte dafür, dass eine Pflege zu Hause in der gewohnten Umgebung die beste Lösung sei. Es gebe die Möglichkeit, dass sich freiwillig Engagierte bei einer 40-Stunden-Schulung als „Demenzhelfer“ ausbilden lassen, um die Betroffenen zu entlasten. Es wurde angedacht, eine Selbsthilfegruppe in Rott ins Leben zu rufen, als Unterstützung für die immer häufiger auftretende Krankheit Alzheimer/Demenz. Eine Gruppe entstehe gerade in Raisting, Interessierte des Frauenbunds und der Arbeiterwohlfahrt lassen sich als Demenzhelfer ausbilden, so Stragies. Der Film über Oma Anna hat auch Begleitmaterial zu Vorträgen in Schulen, was den Umgang mit der unheilbaren Krankheit für viele leichter mache. Stragies sei gerne bereit ihren Vortrag vor anderen Gruppen zu halten, wie sie sagte. Der Grund, den Vortrag „Altern in Würde“ anzubieten, entstand, weil die Gemeinde Rott sich seit geraumer Zeit mit dem Gedanken befasse, einen geeigneten Wohnraum für Senioren „Betreutes Wohnen“ zu schaffen. So setzte man sich auseinander mit dem Thema Pflegebedürftigkeit, und Manuela Grafe-Löw stellte den Kontakt zur Alzheimer Gesellschaft her. (klö)
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