Zauberei des Absurden
Bad Wörishofen (löbh) - Müssten Ali Nasseris künstlerische Aktivitäten aufgezählt werden, die Liste wäre eine lange: Landsberger Stadttheater, Galerie in der Mühlgasse, Blaues Haus Dießen, Poesiefestival, Festival h.und - und, und, und. Er organisiert, initiiert, malt, fertigt Collagen, Objekte, macht seine Arbeiten öffentlich. Erstmals stellt der Sohn eines persischen Vaters und einer deutschen Mutter nun in Bad Wörishofen aus.
In der Galerie im Kurhaus zeigt er einen Querschnitt seines Schaffens. Wie Ali Seif Nasseri auf Bad Wörishofen als Ausstellungsort kommt? "Er hat Blut geleckt in puncto Kneipp", erklärte Kurdirektor Alexander von Hoheneck bei der Eröffnung der Schau schmunzelnd. "Tagsüber kneippt er, abends wird am Tresen über die Kneippschen Anwendungen meditiert." Am Tresen hat ihn der Kurdirektor auch kennengelernt und die Ausstellung geplant. An Ideen hat es den beiden Herren nicht gemangelt, von "pro cura" über eine Charakterisierung der Kneippkur bis zur "Kurschattenanalyse" reichten die Einfälle. Letztlich wurde es eine Sammlung von absurden Kunstwerken aus mehreren Jahrzehnten. Die Schau in der Galerie im Kurhaus ist aufgegliedert in mehrere Themenbereiche. In einigen großformatigen Arbeiten setzt sich Nasseri mit dem Golfkrieg auseinander. "Bomben auf Bagdad" sind eindringliche Collagen aus in den Hintergrund rückenden Schlagzeilen, erschreckten Menschen und kaputten Häusern, die eines verbindet: massive rote Pinselstriche, das viele vergossene Blut dokumentierend. Die Karibik, ihre Sonne, ihre Musik standen Modell für positive, Lebensfreude ausdrückende Malereien. "pro These" wiederum ist eine der vielen absurden Wortspielereien, die Nasseri so sehr liebt. Der Künstler hat Bein-, Armprothesen - beziehungsweise was von solchen übrig blieb, fotografiert und lässt diese Bilder frei schwebend im Raum baumeln.
Ausstellung Unter dem Titel "Zauberei des Absurden" gibt Ali Seif Nasseri in der Galerie im Kurhaus Bad Wörishofen kleine Einblicke in 30 Jahre seines künstlerischen Wirkens. Die Arbeiten sind bis zum 9. August täglich von 9 bis 21 Uhr zu besichtigen.
Die Diskussion ist geschlossen.