Bürgerentscheid: So eindeutig ist das Denklinger Ergebnis nicht
Plus Die Mehrheit der Dienhausener stimmt zwar beim Bürgerentscheid mit "Nein". Das Ergebnis zeigt aber auch das Dilemma beim Ausbau von Windenergie. Ein Kommentar.
Jetzt gibt es Gewissheit. In Denklingen dürfen bis zu sechs Windräder gebaut werden. Der Bürgerentscheid ist so ausgefallen, wie es viele erwartet haben. "Ja" zu erneuerbaren Energien, "Ja" zur Regionalität, "Ja" zu Unabhängigkeit. Etwa 70 Prozent sind dafür. Doch so deutlich ist das Ergebnis gar nicht ausgefallen.
Ohne Bürgerinitative fehlt die Werbung
Die Wahlbeteiligung war extrem niedrig. Das könnte daran liegen, dass die Denklinger Bürgerinnen und Bürger heuer schon mal zu den Wahlurnen gebeten worden sind. Oder wussten einige gar nichts vom Bürgerentscheid? Die Gemeinde hatte zuvor nicht wirklich die Werbetrommel gerührt. Weil der Bürgerentscheid einem Ratsbegehren zugrunde lag, gab es auch keine Bürgerinitiative, die proaktiv von Haus zu Haus zogen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
>>Die Mehrheit in der Gesellschaft befürwortet zwar Windkraftanlagen, aber wenn es darum geht, dass sie in der näheren Umgebung gebaut werden sollen, fällt das Urteil der Betroffenen ganz anders aus.<<
Das wird häufig behauptet. Doch Belege dafür gibt es nicht.
Im Gegenteil: Die Akzeptanzforschung von Prof. Dr. Gundula Hübner an der Uni Halle zeigt, dass die Akzeptanz fast nicht mit der Nähe oder Ferne zu einer Windkraftanlage korreliert. Eher mit der Möglichkeit, sich finanziell beteiligen und so an den Gewinnen teilhaben zu können. Und natürlich auch mit grundsätzlichen Einstellungen: Wer die Erderhitzung leugnet, wer für die Atomkraft ist, wer denkt, dass "der Strom aus der Steckdose" komme und sich keine Gedanken macht, wie er erzeugt wird, lehnt häufig Windkraft- oder auch Solaranlagen ab.
Raimund Kamm