Bei der Gsundheitsmesse ist Cannabis ein aktuelles Thema
Im Sportzentrum in Landsberg steht Prävention im Vordergrund. Die Aussteller sind zufrieden und wollen wieder kommen.
Als die erste Gsundheitsmesse im Sportzentrum Landsberg nach zwei Tagen endete, konnten zwar aufgrund des sommerlich-schönen Wetters nicht so viele Besucherinnen und Besucher wie erhofft gezählt werden, trotzdem war die Stimmung bei Ausrichtern wie Ausstellern durchweg positiv. „Wir kommen gern wieder“, hat Isabell Krammer von der Mehrzahl der Ausstellerinnen und Aussteller gehört. Isabell Krammer hat mit Simon Doser die Messe initiiert. „Wir wollen Prävention in den Mittelpunkt stellen“, sagte sie. Dieses Konzept solle auch beibehalten werden. Das wurde nicht nur an den mehr als 30 Ausstellungsständen deutlich. Auch die Vorführungen und Vorträge an den zwei Tagen waren auf Prävention ausgerichtet.
Von besonderem Interesse bei den Vorträgen war aus aktuellem Anlass die Cannabis-Legalisierung. Catherine Axiomakarou, Leiterin der Suchtberatungs- und Therapiestelle condrobs in Landsberg, stellte die Pflanze und Arten der Verwendung vor. So ist Marihuana die getrocknete Pflanze. Als Haschisch wird das aus den Blütenständen gewonnene Harz bezeichnet. Cannabisöl schließlich ist der Extrakt aus Blättern und Blüten der Pflanze. Cannabis-Produkte können laut der Referentin zum Kuchen backen verwendet werden.
Beste genauer gesagt am wenigsten schädliche Konsumierung sei das Verdampfen. Rauchen in einem Gemisch mit Tabak könne Schleimhäute und Lunge schädigen. Über die Wirkung sagte Catherine Axiomakarou: „Cannabis ist ein Psychopharmaka. Je jünger der Konsument, desto schädlicher ist die Wirkung.“ Die Atemwege würden mehr in Mitleidenschaft gezogen, die Minderung von Leistung und Konzentration könne bei Jüngeren hängen bleiben. Bei Erwachsenen sei das höchstens teilweise so. Erhöhtes Risiko sei auch bei psychischen Vorerkrankungen gegeben. Was auf dem Schwarzmarkt als bisher einzige Möglichkeit erworben werde, sei oft verunreinigt. Insofern sei die teilweise Freigabe von Cannabis ein Vorteil.
Wird die Beratung auch in Landsberg einfacher?
Erlaubt sei der Konsum für Personen ab 18 Jahren. Wie vielfach berichtet, dürfen 25 Gramm mitgeführt, 50 Gramm können zu Hause gelagert werden. In der Öffentlichkeit strengstens verboten sei der Genuss von Cannabis überall dort, wo sich Kinder aufhalten. „Ab 1. Juli dann darf Cannabis im Verein angebaut werden.“ Die Mitgliederzahl sei auf 500 begrenzt, das geerntete Produkt dürfe nur von diesen konsumiert, also nicht weiter gegeben werden. Chancen durch die Legalisierung: Neben der Alternative mit geregelten Lieferketten zum Schwarzmarkt, dessen Eindämmung wohl schwierig sein werde, sieht Axiomakarou vorwiegend die Beratung einfacher. „Die Leute lassen sich einfacher beraten, weil die Stigmatisierung wegfällt.“ Auch bei Prävention, Aufklärung, Kinder- und Jugendschutz seien Vorteile gegeben.
Was bot die Gsundheitsmesse noch? Mehrere Möglichkeiten der Herstellung von reinem Wasser, Personaltraining, ätherische Öle, hawaiianische Körperarbeit oder Lomi Lomi Massage, Nährstoffe aus Obst und Gemüse in Gummibärchen verpackt, psychologische Begleitung von gebärenden Müttern durch „Doulas“, Selbsthilfegruppe bei Hautproblemen, Kinderschutz und die Wichtigkeit der Eltern für eine gesunde Kindheit, Podologie, Hypnose zur Raucherentwöhnung und vieles mehr, Aloe Vera, Yoga und nicht zu vergessen der Hinweis am Stand der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern. Demnach kann bei jedem vom Roten Kreuz durchgeführten Blutspendetermin auch ein Abstrich für die Typisierung genommen werden.
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