Die "landsberger bühne" liefert einen stimmigen Auftakt der Theatersaison
Plus Die Theatergruppe landsberger bühne zeigt in der Premiere mit dem Stück „Nathan der Weise“ ihre Stärken. Ein großartiges Team fesselt mit unglaublicher Spielpräsenz.
Die "landsberger bühne" ist in ihrer 60-jährigen Geschichte für viele Überraschungen gut gewesen. Und zum diesjährigen Jubiläum überzeugt sie in vielerlei Hinsicht. Mit einem geheimnisvollen und neugierig machenden Plakat (und Flyer), einem ausgeklügelten und schlichten, intelligenten Bühnenbild, das die berühmte Ringparabel im Stück „Nathan der Weise“ ein wenig wie im „Herr der Ringe“ ins Zentrum setzt. Der große Ring auf der Bühne sorgt für Bewegung im Dialogstück. Die Idee zum Bühnenbild stammt vom Regisseur, gebaut wurde der große Ring von einer Werkstatt aus Asch. Toma hat die Rollen hervorragend typgerecht besetzt und damit für den wundervollen Sprachwitz des Autors die passenden Schauspieler gefunden. Er nimmt damit ein Stück in den Fokus, das aufgrund der Konflikte in aller Welt (auch und gerade in Israel und Palästina) nicht aktueller sein könnte. Regie bei Gotthold Ephraim Lessings Stück „Nathan der Weise“ führt Ioan C. Toma, der schon oft Gastregisseur der Bühne war. Und das sehr erfolgreich.
Wer kennt die Geschichte nicht aus der Schule? Die berühmte Ringparabel mit der Lessing damals schon deutlich machte, dass es nicht darum geht, welche die richtige Religion ist, sondern nur, dass man in allen Religionen mit Vernunft und Liebe nach dem Guten streben sollte. Es ist egal, ob man Christ, Moslem oder Jude ist, es geht nur darum, ob man ein guter Mensch ist. Es geht um Harmonie, Akzeptanz und Toleranz. Der Charakter zählt und nicht die Religion. Der Klosterbruder (Florian Werner) erkennt dies, und doch bestätigt er dem Juden Nathan (Harald Dollinger) das höchste Lob von seiner Seite, denn Nathan ist für ihn „ein wahrlich guter Christ“. Eine interessante Schlüsselszene, denn bei Lessing hat jedes Wort eine große Bedeutung, es ist einzigartig, man hört genau zu.
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