Ist die Holzleitplanke am Landsberger Hindenburgring gefährlich?
Im Frühjahr durchbricht ein Auto am Hindenburgring den Holzzaun und landet auf der Spöttinger Straße. Die Landsberger Mitte fordert die Stadt zum Handeln auf.
Im Frühjahr dieses Jahres hat sich in Landsberg ein spektakulärer Unfall ereignet: Ein junger Autofahrer war in den frühen Morgenstunden auf dem Hindenburgring Richtung Norden unterwegs, als er in der lang gezogenen Rechtskurve nach der Kirche "Zu den Heiligen Engeln" nach rechts von der Fahrbahn abkam. Sein Pkw durchbrach einen Zaun und schleuderte über den dortigen Hang bis zum Radweg der Spöttinger Straße. Der 22-Jährige wurde glücklicherweise nur leicht verletzt. Da es in besagtem Bereich schon der zweite Unfall dieser Art war, fordert die Landsberger Mitte im Stadtrat nun, die Gefahrenstelle "mittels einer Leitplanke, die diesen Zweck auch erfüllt, zu entschärfen".
Beide Unfälle hätten eines gemeinsam gehabt, heißt es in dem Antrag von Wolfgang Weisensee und Hans-Jürgen Schulmeister: "Die martialisch wirkende Leitplanke aus Stahlpfählen und Holzbalken wird der ihr zugedachten Aufgabe keinesfalls gerecht. Vielmehr ist sie als gemeingefährlich anzusehen, da sie (...) dazu führen kann, dass der Fahrzeuglenker durch die schützenden horizontalen Holzbalken aufgespießt werden kann." Weisensee ist als Notarzt am Standort Landsberg im Einsatz. Tatsächlich belegen Fotos vom Unfallort, dass sich im Frühjahr einer der Balken durch den Kofferraum des Fahrzeugs gebohrt hat. Zwei Meter weiter vorn und der Unfall hätte tödlich enden können. Dank der nächtlichen Stunde haben sich laut Weisensee zudem keine anderen Autos, Radler oder Fußgänger im Bereich des "Landeplatzes" auf der Spöttinger Straße befunden. Der Abschnitt werde auch als Schulweg genutzt.
Könnten Stahlseile die Gefahrenstelle in Landsberg entschärfen?
Weisensee plädierte für eine schnelle und sichere Lösung. In Österreich würden ähnliche Leitplanken etwa durch Stahlseile verstärkt. Stadtbaumeisterin Annegret Michler schlug vor, das Anliegen in einer Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses auf die Tagesordnung zu setzen. Berechnungen der Verwaltung hätten ergeben, dass infrage kommende Verbesserungsmaßnahmen rund 300.000 Euro kosten könnten. Diese könnten bei der vorgesehenen Anpassung des Hindeburgrings eingeplant werden.
Ernst Müller, Leiter des Ordnungsamts, ergänzte, dass die RPS (Richtlinien für passiven Schutz an Straßen durch Fahrzeug-Rückhaltesysteme) detailliert festschrieben, wo welche Maßnahmen vorzunehmen sind. "Da kommt man schnell zur Leitplanke - und die braucht Platz", so Müller.
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