Höchste Alarmbereitschaft im Thaininger Wald
Der Ortsverband THW München-West simuliert am Forstbetrieb Landsberg eine Waldbrandkatastrophe. Bei dem Übungsszenario wurde zudem eine Vermisstensuche geprobt.
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel, wie Trockenperioden mit hoher Waldbrandgefahr, ist eine effektive Vorbereitung auf mögliche Notfälle von größter Bedeutung. Aus diesem Grund führte das Technische Hilfswerk Ortsverband München-West mit rund 60 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine 24-Stunden-Übung zur Bereitstellung von Löschwasser im Forstrevier Thaining durch. Das Ziel: Vier Lastwagen sollen 25 Kubikmeter Löschwasser pro Stunde zur Verfügung stellen.
Das Wasser wurde dem Lech entnommen und in Wald gebracht
"Solch umfangreiche Übungen führen wir ungefähr alle zwei Jahre durch", erklärt Jonathan Schubert, Gruppenführer beim Technischen Hilfswerk Ortsverband München-West in einer Pressemitteilung. Der Schwerpunkt liege auf der Waldbrand- und Löschwasserlogistik, die im Ernstfall für die Feuerwehr entscheidend ist. Obwohl es sich bei dem Waldbrand um eine Simulation handelt, sind zahlreiche Fahrzeuge, Pumpen und Material im Einsatz. Auch ein fiktiver Hubschrauber gehörte zu den „Einspielern“.
Zur Wasserentnahme durch das THW wurde in Abstimmung mit dem Landratsamt der Lech genutzt und das Wasser von dort in den Wald transportiert. Die Freiwillige Feuerwehr Thaining war fester Bestandteil der Übung und musste improvisieren, da ein spezielles Tanklöschfahrzeug fehlte. So wurde ein Güllefass zweckentfremdet, um das Löschwasser von einer Pumpstelle am Lech in den Wald zu transportieren. Auch Fahrzeuge des THW mit IBC-Containern kamen hierfür zum Einsatz. Auf einer Lichtung wurden zudem Faltbehälter aufgebaut, um Wasser per fiktivem Hubschrauber über den Waldbrand zu transportieren.
Das THW wurde unter anderem vom Thainiger Revierförster betreut
Neben der Brandbekämpfung wurden auch andere Szenarien geprobt. Um 3 Uhr morgens wurde ein Feuerwehrmann als vermisst gemeldet, ein Autofahrer verunfallte am frühen Morgen bei der Flucht vor den Flammen, und eine Brandschneise wurde mit Atemschutzmaske angelegt. Tim Brommer, Revierförster des Forstreviers Thaining, Bayerische Staatsforsten, markierte im Vorfeld vom Wind abgebrochene Bäume, die von der Übungsleitung des THW über Wege gefällt werden. Denn auch das Freischneiden von Wegen dient Übungszwecken, Stürme sind längst keine Seltenheit mehr. Brommer gab Anweisungen, wo aus Naturschutzgründen keine Übung stattfinden darf. Er hatte sogar ein Versteck für die vermisste Person in der Übung parat: „Mein Revier ist wie meine linke Westentasche, ich kenne jeden Winkel – und deshalb auch gute Verstecke“, lacht er. (AZ)
Anselm Brieger ist seit über 20 Jahren Berufsfeuerwehrmann und Höhenretter in Augsburg. Im Podcast "Augsburg, meine Stadt" geht es um Alltag, Einsatz und den großen Ausgleich Sport.
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