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Interview
22.05.2017

Eine Überdosis Rock ’n’ Roll: Die Spider Murphy Gang wird 40

Sie sind noch von der Originalbesetzung der Spider Murphy Gang aus dem Jahr 1977 übrig: Sänger Günther Sigl (links) und Gitarrist Gerhard Gmell.
Foto: Peter Kneffel, dpa

Die Spider Murphy Gang wird heuer 40. Warum die Fans die Band lieben, obwohl sie seit Jahrzehnten dieselben Songs spielt, erklärt Sänger und Bassist Günther Sigl im Interview.

Die Spider Murphy Gang feiert ihr 40-jähriges Bestehen. Was steht an?

Günther Sigl: Ja einiges. Ich bin schon schwer am Songschreiben.Wir planen ein neues Album, auch mit neuen Stücken. Und wir haben ja unsere Jubiläumskonzerte am 28. und 29. Oktober in der Olympiahalle mit illustren Gästen.

Sie sind im Februar 70 Jahre alt geworden, also für heutige Verhältnisse im besten Rock-’n’-Roll-Alter. Wie lange soll das auf der Bühne weitergehen?

Sigl: Na, man sagt ja, der Rock’n’Roll macht keine Gefangenen. Viele sterben früh. Mir persönlich geht es aber gesundheitlich geradezu unverschämt gut. Ich habe schon Angst, dass das nicht so bleiben könnte (lacht). Aber ich habe gute Gene. Mein Vater ist zwar letztes Jahr zwei Tage nach seinem Geburtstag gestorben. Aber er war 96 und immer mehr oder weniger gesund. Drei Wochen vor seinem Tod sind wir noch gemütlich zusammen gesessen.

Und Sie wollen noch älter werden?

Sigl: Klar. Mein Sohn sagte kürzlich: „Wenn du nicht hundert wirst, wer dann?“

Im April ist ein Buch über die Band erschienen. In der autorisierten Bandbiografie „Skandal!“ wird auch beschrieben, wie es dazu kam, dass plötzlich keine Hits mehr entstanden und der Erfolg abriss. So richtig verstehen kann man das aber trotzdem nicht. Können Sie es sich erklären? Songs zu schreiben verlernt man doch nicht.

Sigl: Na ja, ich habe auch später noch Songs geschrieben, die ganz gut waren. Aber die wurden öffentlich nicht mehr so wahrgenommen.

Lieder in Dialekt haben in Bayern wieder Konjunktur. Da könnten Sie doch jetzt auch wieder eines beitragen.

Sigl: Schau ma mal. Aber das ist nicht so einfach.

Viele Leute sagen, die SMG spielt seit Jahren dieselben Lieder auf ihren Konzerten. Macht das noch Spaß oder nudelt man die den Fans zuliebe einfach runter?

Sigl: Wir haben erstaunlicherweise immer noch Spaß an unserer Show. „Skandal im Sperrbezirk“ beispielsweise entwickelt bis heute auf der Bühne schon nach dem ersten Akkord eine einzigartige Energie. Wenn wir es anstimmen, flippen die Leute aus.

Sie sagen, die erfolgreichste Zeit der Gang mit all den Hymnen wie „Schickeria“ und „Skandal im Sperrbezirk“ war nicht die schönste in der Geschichte der Gruppe? Warum, war doch alles da? Geld, Mädels, Erfolg…

Sigl: Ja, ja, das ist so, wenn es plötzlich so abgeht. Kurz zuvor haben wir noch im Münchner „Memoland“ gespielt. Das war mit 150 Zuhörern überfüllt, ein Jahr später füllten wir die Dortmunder Westfalenhalle mit 15000 Fans. Am Nürburgring spielten wir vor 70000 Menschen. Aber die Musik stand gar nicht mehr im Vordergrund. Wir haben mehr Fotosessions gemacht als geübt. Jede Woche wollte Bravo damals eine neue Fotostory und so Zeug. Das war richtig anstrengend. Allein die Promotion-Termine bei unzähligen Radiosendern. Damals sagte der Produzent, er habe bereits das Studio für ein neues Album gebucht, und ich dachte mir, ich habe ja noch gar keine neuen Songs, weil keine Zeit war, welche zu schreiben. Das war der Wahnsinn. Mir hat unsere Anfangszeit am besten gefallen.

Damals, die legendären Auftritte im „Memoland“-Klub, als Sie die Stars der Stadt waren.

Sigl: Genau. Das „Memoland“ war schon wenige Wochen, nachdem wir unsere Show erstmals präsentierten, immer bumsvoll. Wenn ich damals mit meinem Bass aus der U-Bahn ausgestiegen und in die Siegesstraße eingebogen bin, stand schon immer eine lange Schlange vor dem Einlass. Wenn ich dann rein bin, haben die Fans getuschelt. Da bin ich mir richtig groß vorgekommen und ich dachte mir: Hey, die kommen alle wegen dir! Und vor allem, wir konnten nach Jahren endlich von der Musik ordentlich leben.

Sie sind gelernter Bankkaufmann. Das ist eine solide Berufsbasis, um mit Geld umzugehen. Hat Sie die Musik reich gemacht?

Sigl: Mich? Ich habe 1962 eine Gitarre für 40 Mark geschenkt bekommen. Damit war meine Leidenschaft geweckt. Ich sitze heute noch jeden Tag schon nach dem Frühstück an der Gitarre. Das ist für mich das Größte. Zurzeit schreibe ich gerade wieder neue Songs. Die Musik hat also mein Leben bereichert.

Und materiell?

Sigl: Durch die Songs habe ich ein solides Gema-Einkommen. Auch mit den Konzerten verdienen wir gut. Ich habe eine schöne Wohnung, kann gut leben, lass es mir gut gehen. Was will ich mehr? Das Wichtigste ist sowieso die Gesundheit.

Was hätten Sie gemacht, wenn die Band nicht den durchschlagenden Erfolg gehabt hätte? Als Coverband weitergespielt?

Sigl: Wahrscheinlich nicht. Das kann einen auf Dauer schon mürbe machen. Als Coverband spielst du vier oder fünf Stunden, du musst Hochzeiten spielen, Gartenfeste. Es ist schon gut, dass wir Erfolg hatten. In die Bank wäre ich auch nicht zurückgegangen. Ich bin froh, dass ich ein Rock-’n’-Roll-Leben genießen kann, unabhängig, ohne Chef.

Sie sind in Schongau geboren, in Landsberg, Penzing aufgewachsen. Ihre ersten Auftritte hatten Sie in Augsburg vor US-Soldaten – was verbindet Sie heute noch mit der Gegend?

Sigl: Ich bin ja in Schongau geboren und mit drei Jahren nach Landsberg gekommen. Da verbrachte ich meine Kindheit, bin bis in die vierte Klasse in die katholische Knabenschule gegangen. Dann sind wir nach Karlsruhe gezogen. Ich war zehn Jahre im Exil, hatte dort meine erste Band. Als ich zurück nach München kam, habe ich erst badensert, merkte aber gleich, dass ich da nicht weit kam. Aber zurück zur Frage: Ich habe heute noch Verwandtschaft den Lech rauf und runter. Da komme ich her.

Sie gelten als Bayerns bekanntester Rock’n’Roller. Aber im Gegensatz zum Rest der Band blieben Sie immer nüchtern, rauchen nicht, nehmen keine Drogen. Was ist denn das für ein Rock-’n’-Roll-Ansatz?

Sigl: Das macht alles der Barney für mich. Der raucht drei Schachteln am Tag und trinkt gerne seinen Wein. Schon in der 1970er Jahren nahmen viele Leute um mich herum Drogen.

Ex-Schlagzeuger Franz Troyan lebt verarmt in einem Wohnwagen im Ruhrgebiet. Haben Sie noch Kontakt?

Sigl: Ein bisserl noch. Wir telefonieren ab und zu. Der Franz hat sich halt mit Alkohol und Drogen viel in seinem Leben kaputt gemacht. Ich habe mich mit ihm gut verstanden, nur wenn er Alkohol getrunken hatte, wurde er zu einem Arschloch. Das weiß er selbst am besten. Was die meisten, auch der Franz, damals auch nicht bedacht haben: Wenn man im Jahr eine Million verdient, frisst die Steuer die Hälfte. Gibt man alles aus und verdient im darauf folgenden Jahr nur mehr die Hälfte, dann geht das alleine für die Steuer drauf. Und Finanzbeamte, die sind rigoros.

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