Die Kritiker an der Macht
Die Wahl des kommissarischen Hausärztepräsidenten zum Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns ist ein Hammer. Den schärfsten Kritikern der Institution, die deren Zerschlagung anstrebten, ist es gelungen, das Ruder an sich zu reißen. Das verheißt unruhige Zeiten. Noch schaut es nicht so aus, dass es dem neuen Vorsitzenden Krombholz gelingen könnte, die Kassenärztliche Vereinigung zu befrieden und aus dem Hassobjekt vieler niedergelassener Ärzte auch wieder eine Interessenvertretung aller zu machen.
Krombholz hat geschafft, womit sein streitbarer Vorgänger Hoppenthaller bei den letzten Vorstandswahlen gescheitert ist: eine Koalition mit anderen Ärztegruppen zu schmieden. Jetzt hat er einen ebenso einflussreichen wie gut dotierten Posten. Da die Kassenärztliche Vereinigung auch staatliche Aufgaben zu erfüllen hat, sind ihm allerdings Grenzen gesetzt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass er unter verschärfter Beobachtung stehen wird. Der bayerische Ärztestreit wird unter anderen Voraussetzungen fortgeführt werden.
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