Wenn die Gundelfinger Brenzhalle bebt…
…dann bieten die Glinken und ihre Gäste eine so tolle Show.
Fünf Stunden lang wackelten die kleinen Masken der Dekoration im Hintergrund – die Bühne der Brenzhalle bebte: Die Glinken hatten zur Prunksitzung geladen, der letzten, bevor die Brenzhalle saniert wird. Und es schien, als wollten ihr die Narren noch den Rest geben. Prinz Marius I. (Reisacher) hatte seinem Volk geraten: „Lasst uns feiern, bis das Wasser gefriert – die Halle wird sowieso saniert.“ Und das Volk parierte: So viele Akteure fegten am Samstagabend über die Bühne, so oft warfen sich die Gardemädchen mit einem Sprung geschlossen oder nacheinander in den Spagat, dann betraten auch noch echte Schwergewichte den Saal – ein Wunder, dass die Halle nach Mitternacht noch stand.
Zuerst zeigte der Kindershowtanz der Glinken ein entzückendes Eiszeit-Stück mit niedlichen Eisbären, vielen kleinen Eisprinzessinnen und einer Eiskönigin. Dann tanzten die 20 Mitglieder der Kindergarde ihre Choreografie zur Musik von „Tanz der Vampire“ und „Dirty Dancing“ einwandfrei, obwohl beide Trainerinnen krankheitsbedingt ausgefallen waren. Auch die Jugendgarde der Glinken hat in diesem Jahr 20 Aktive, die in weißblau und perfekter Einheit ihr Können präsentierten. Nach Tanzmariechen Fiona Kaiser marschierte der „Leipheimer Haufen“ ein. Der Verein feiert heuer sein 44-jähriges Bestehen. Sieben Gardemädchen hatte das Prinzenpaar Steffen I. und Elda I., beide ebenfalls 44 Jahre alt, dabei. Souverän tanzte die kleine, aber kraftvolle Garde über die Bühne, nachdem die Stadtkapelle Gundelfingen auch an dieser Stelle die Aufstellung musikalisch top eingeleitet hatte.
Die Tanzsportgruppe Spice zeigt heuer zehn weltbekannte Musicals im Schnelldurchlauf. Sagenhaft, wie Rocky, Cabaret, Chicago oder die West Side Story mit vielen Kostümwechseln, tollen Bühnenbildern und passenden Darstellungen die Zuschauer mitrissen. Auch das Männerballett „Fire-Girls“ machte seinem Namen alle Ehre: Nicht nur im Schottenrock, sondern auch als Abba-Mädels übertrugen die Männer bei ihren waghalsigen Figuren und wilden Tänzen den Spaß an der Sache auf das johlende Publikum. Die Pause nach dem Auftritt von „Graf Cognac“ Coni Deisler kurz nach 21 Uhr tat gut, um die kleinen Spitzen gegen „Kunzlingen“ oder die Blunzen zu verdauen. Der Graf hatte seine Büttenrede nach dem Hofball noch aktualisiert: Gundelfingen sei so sauber – „bei uns verirrt sich keine Sau“.
Nach dem Tanz von kleinem und großem Prinzenpaar marschierte die Epponia in den Saal. Nicht nur die Garde und der Showtanz, auch die Hofnarren der Eppisburger (die ihre Mädels zuvor mächtig angefeuert hatten) tanzten nacheinander über die Bühne, im Wechsel mit dem spektakulären Showtanz der Glinken „Let’s Rock“. Mit männlicher Verstärkung lebten dabei die 1950er Jahre in der Brenzhalle wieder auf. Petticoats wirbelten über die Bühne und „Elvis“ ließ seine Mädels fliegen.
Als sich das Publikum vom Klatschen erholen wollte, wurde das Zwerchfell malträtiert: Die Primatonnen erschienen. Diese beiden Damen, Bettina von Haken und Edeltraud Rey, sind wirklich eine Erscheinung – und kokettieren mit ihrer „Wampe“: „Meine innere Schönheit braucht Platz“, erklärte Bettina von Haken und flirtete dabei nicht nur mit der ersten Reihe. Das funktionierte so gut, dass Glinken-Vorsitzender Gerhard Kleiber den beiden Frauen ungefragt zwei Weizen auf die Bühne stellte. Zum Schluss sang das ganze Publikum ein bayerisches Couplet mit und forderte lautstark eine Zugabe. Auch die Prinzengarde der Glinken kam um 23 Uhr nicht ohne eine Zugabe davon. Wie gut man zu Helene Fischer die Beine heben kann, beeindruckend. Das Finale des Abends bildete die Show der Hollaria aus Augsburg. Deren „La Fiesta Cubana“ passte zu den merklich gestiegenen Temperaturen in der Brenzhalle. Bunte Federn auf den Köpfen und knappe Kostüme bremsten die Tänzerinnen bei ihren Figuren und Sprüngen nicht. Es war der perfekte Abschluss eines tollen Abends.
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