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  3. Schwimmen: In der Leichtathletik riecht es nach Revolution

Schwimmen
13.11.2019

In der Leichtathletik riecht es nach Revolution

Bringt dieser Mann den Leichtathletik-Verband zu Fall Christian Taylor will eine neue Interessenvertretung gründen.
Foto: Diego Azubel (dpa)

Die Schwimmer haben es vorgemacht und ihre eigene Liga gegründet. Der Weltverband muss hilflos zuschauen. Jetzt könnte der Leichtathletik dasselbe blühen.

Es brodelt in den beiden olympischen Kernsportarten. In der einen sind die Sportler schon auf die Barrikaden gegangen, in der anderen bahnt sich eine ähnliche Entwicklung an. Die Rede ist von Schwimmern und Leichtathleten. Beiden gemeinsam ist eine tief sitzende Unzufriedenheit mit denen, die die Geschicke der Sportarten lenken. Die, die ins Wasser springen oder auf der Tartanbahn laufen, fühlen sich nicht mehr gehört. Sie fühlen sich schlecht vertreten oder sogar übergangen.

Was aus diesem Unwillen werden kann, ist seit kurzem im Schwimmen zu beobachten. Dort haben sich die Sportler mit einer eigenen Liga selbstständig gemacht. Sehr zum Unwillen des Weltverbandes Fina. Denn die hat ja ihre eigene Serie, bestehend aus sieben Weltcups quer über den Globus. Die erfreute sich ohnehin noch nie besonders großer Zuneigung seitens der Athleten und leidet in dieser Saison unter einer noch frappierenderen Abwesenheit von Stars.

Die schwimmen lieber in ihrer eigenen Liga. Diese trägt den Namen "International Swimming League" und verteilt etwas, was die Fina gerne für sich behält: Geld. Nahezu alle noch aktiven Olympiasieger und Weltrekordhalter schlossen sich einer der acht Mannschaften an, die in insgesamt sieben Wettkämpfen gegeneinander antreten. Vier davon sind schon absolviert.

Schwimmen wird fernsehtauglich präsentiert - fernab von Verbandsstrukturen

Auf die Nationalität der Athleten wird dabei keine Rücksicht genommen. Es zählt nur die Leistung, die Teams sollen möglichst ausgeglichen besetzt sein. Die Anzahl der Männer und Frauen ist gleich, ebenso das Grundgehalt von 10.000 Euro. Die Präsentation der Wettkämpfe ist spektakulär. Laute Musik, Lichteffekte, straffes Programm. So ist sogar Schwimmen fernsehtauglich. In Europa zeigt Eurosport mindestens diese und kommende Saison die Wettbewerbe live.

Möglich macht das alles der ungarische Milliardär Kostjantyn Hryhoryschyn. Der ist ein großer Freund und jetzt auch Förderer des Schwimmsports. 50 Prozent der Gewinne sollen an die Sportler ausgeschüttet werden, fünf Millionen Dollar sind garantiert.

Die Fina ist da deutlich geiziger, je nach Informationsquelle gehen dort nur zwischen zehn und 15 Prozent der Gewinne an die Schwimmer. Als Reaktion auf die ISL gibt es in diesem Jahr immerhin ein paar Dollar mehr, insgesamt rund 2,5 Millionen.

Schwimmen in einem spektakulären Rahmen: Die International Swimming League macht’s möglich. Nur dem Weltverband gefällt das gar nicht.
Foto: Imago

"Schwimmen braucht dringend ein Upgrade", ließ sich ISL-Geschäftsführer Andrea di Nino vor dem ersten Aufeinandertreffen der ISL zitieren. "Es kann doch nicht sein, dass wir sechs Monate irgendwo im Verborgenen trainieren, um uns dann ein- oder zweimal im Jahr zu zeigen." Wer sehen wollte, wie nötig dieses Upgrade ist, hätte nur zum Weltcup in Berlin gehen müssen. Spartanische Show. Kaum Zuschauer, kaum Stars.

Dem Schwimmverband sind die Hände gebunden

Die Fina steht der ISL hilflos gegenüber. Erst versuchte es die Funktionärsriege um den Präsidenten Julio César Maglione, 83, mit juristischen Schritten, scheiterte aber vor Gericht. Dann wollte sie Weltrekorde, die im Rahmen der ISL geschwommen werden, nicht anerkennen. Auch hier ruderte die Fina zurück. Taktik dürfte nun sein, auf Zeit zu spielen. Nächstes Jahr finden Olympische Spiele statt und auf diese werden sich alle Stars konzentrieren. Gut möglich, dass der Hype um die ISL dann wieder abebbt.

Bei den Leichtathleten dagegen ist die Erregungswelle erst am Entstehen. Auslöser ist die Entscheidung des Weltverbandes IAAF, das Programm der lukrativen Diamond League von 32 auf 24 Disziplinen zusammenzustreichen. Unter anderem flogen 3000 Meter Hindernis, Diskuswurf, 200 Meter und Dreisprung raus. Teils seien die Disziplinen beim Publikum unbeliebt, teils sei es darum gegangen, die Sportler zu entlasten, hieß es zur Begründung. Die betroffenen Wettbewerbe wurden in die Meetings der Continental Tour abgeschoben.

Leichtathletik-Legende Carl Lewis plädiert dafür, das Verbandssystem zu verlassen und mit dem IOC über die Olympischen Spiele zu verhandeln.
Foto: Moises Castillo/AP/dpa

Leichtathletik-Legende Carl Lewis: Verlasst das Verbandssystem!

Schnell formierte sich Widerstand. Dreisprung-Olympiasieger Christian Taylor aus den USA sprach von einer unglaublichen Enttäuschung und will eine neue Interessenvertretung gründen. Er sei mit zahlreichen Leichtathleten in Gesprächen, wie man mehr Mitsprache bekommen könne. "Es ist Zeit für eine echte Veränderung. Ich werde mich nicht mehr zurückhalten. Die Disziplinen zu trennen, kann nur den Sport schädigen."

Noch deutlicher wurde die Leichtathletik-Legende Carl Lewis. Er schrieb auf Twitter: "Ich habe 1997 gesagt, dass die Golden/Diamond League ein Desaster für den Sport wird. Mit den gegenwärtigen Strukturen werden wir nicht den Sport bekommen, den wir uns alle ersehnen. Die einzige Hoffnung für alle Athleten ist, das Verbandssystem zu verlassen und mit dem IOC über die Olympischen Spiele zu verhandeln." Auch in der Leichtathletik riecht es nach Revolution.

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