Auf festlich folgt fetzig
Junge Musiker des Maristenkollegs überzeugen
Mindelheim Dicht drängte sich das Publikum in St. Stephan. Die Chöre und Musikgruppen des Maristenkollegs waren zu Gast, die alle ein weihnachtliches Programm einstudiert hatten, dessen Gesamtleitung der Fachbetreuer für Musik, Bernhard Hess, übernommen hatte. Den Auftakt gab das in Mindelheim bereits bekannte Blechbläserensemble „5er-Blech“ in hervorragender Qualität. Der herrliche Klang der fünf jungen Musiker erfüllte die Stephanskirche.
Die vielen Chöre des Maristenkollegs hatten ein aufwändiges und abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Sie sangen in verschiedenen Sprachen, angefangen bei Händels „Joy to the World“ über ungarische und französische Lieder bis zu traditionellen deutschen Adventsliedern. Nicht nur rhythmisch waren die jungen Sänger sattelfest – bei Heinrich Schütz’ Mehrstimmigkeit nicht immer einfach –, die Kostproben ihres Könnens waren durchwegs gut geprobt und einstudiert. Der Schulchor „Horizonte“ gab zwei aus dem Repertoire des Chores bekannte Lieder zum Besten und hier zeigte sich: Die alten, fast schon als Klassiker zu bezeichnenden Horizonte-Songs überzeugen immer noch mehr als aktuelle Popsongs. Schön ist es auch anzusehen, wenn Lernende und Lehrende zusammen musizieren.
Nach besinnlichen Weihnachtsliedern in verschiedenen Besetzungen überraschte das Streichorchester zusammen mit der Streetband mit dem Song „Blue Christmas“. Wunderbar, auf festlich folgt fetzig, noch dazu, wenn zwei verschiedene Ensembles gemeinsam musizieren!
Immer wieder ein Genuss ist die Bigband, in der sich inzwischen eine fast unüberschaubare Schar an Jungbläsern zusammentut. Die zwei weihnachtlichen Stücke waren gut geprobt, die Saxophon-Soli schön musiziert und das gute Zusammenspiel ließ den Hörer entzückt zuhören. Generell fiel die große Anzahl an jungen Holz- und Blechbläsern auf. Die verschiedenen Bläserensembles hatten ein umfangreiches Programm einstudiert und die dankbare Kirchenakustik tat ihr Übriges dazu.
Beeindruckendes Gesangssolo von Isabell Wengler
Tiefe Stille herrschte, als aus „5er-Blech“ ein 4er-Blech wurde und Isabell Wengler „Gabriella’s Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“ sang. Die vier Jungs des Ensembles begleiteten ihre Kameradin feinfühlig mit unglaublichem Pianissimo und ließen ihrer klaren Stimme den nötigen Raum. Und Isabell stand da und sang, als wäre es das Einfachste der Welt.
Den feierlichen Abschluss bildete eine „Choral Music“, eine fetzige Choral-Bearbeitung, die das in den Bänken frierende Publikum wieder warm werden ließ. Die anspruchsvolle, gut gespielte Komposition verfehlte ihre große Wirkung nicht und herzlicher Applaus erfüllte anschließend die Kirche. (mlx)
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