"Die Feuerwehr ist kein Spielzeug für große Jungs"
"Gut gemacht ist besser als gut gesagt." Dieses Zitat beschreibt sprichwörtlich die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Mindelheim. Mit Argusaugen wachen 93 "Freunde in der Not", unterstützt von 25 Aktiven der Jugendwehr, über Hab und Gut der Bevölkerung.
Mit der Polizei, den örtlichen Hilfsdiensten und 13 Notfallseelsorgern zogen die Spritzenmänner auch 2007 stets an einem Strang. Für ihren "Dienst am Nächsten" rund um die Uhr zollte Bürgermeister Dr. Stephan Winter der Truppe Anerkennung.
Wie Stadtpfarrer Wolfgang Schneck lobte der Rathauschef die "vorbildliche Kameradschaft" in der Wehr, "die auch mir entgegengebracht wird". Er stellte klar: "Die Feuerwehr ist kein Spielzeug für große Jungs, sondern garantiert öffentliche Sicherheit auf freiwilliger Basis."
"Ihr habt enorm viel geleistet" bescheinigten den Mindelheimer Floriansjüngern Kreisbrandrat Franz Gaum, Polizeichef Franz Bachmaier und BRK-Kreisgeschäftsführer Willi Lehner. In der Tat: 2007 hatte die Wehr wieder alle Hände voll zu tun. Kommandant Wolfgang Heimpel ließ das Einsatzgeschehen Revue passieren und sprach von einem "recht ereignisreichen Jahr". Die Aktiven rückten zu 187 Einsätzen aus. 26 alarmierte sie der "Rote Hahn". Technische Hilfe (bei Verkehrsunfällen) war in 106 Fällen zu leisten.
Die Wehrmänner ärgerten sich über 14 Fehlalarme, stellten 41 Sicherheitswachen und leisteten Hilfe in allen Lebenslagen. Es galt auch Türen zu öffnen, Wespennester zu beseitigen, Personen über die Drehleiter aus Gebäuden zu retten und nach heftigen Stürmen mussten Bäume von den Straßen geräumt werden. Streunende Kühe hielten die Feuerwehrler ebenso in Atem wie Großbrände und folgenschwere Unfälle auf der A 96. Angesichts eines rasanten Wandels im Löschwesen und auf technischem Sektor opferten die Feuerwehrleute viel Freizeit für spezielle Fort- und Weiterbildung.
Kommandant Heimpel dankte Bürgermeister und Stadtrat für die Bewilligung notwendiger Gerätschaften, von Schutzkleidung und Fuhrpark.
Auch die Jugendfeuerwehr hat die Hände nicht in den Schoß gelegt. Man traf sich an 28 Übungsabenden. Jugendwart Christian Häfele bedauerte die vom Orden der Maristenschulbrüder quasi "über Nacht" veranlasste Versetzung von Frater Gerhard Ippisch, des Gründers und "Chefs" der jungen Truppe. "Für uns heute noch unverständlich", so Häfele.
Nicht ohne Stolz erwähnte der Vorsitzende Karl Heinz Abbold in seinem Rechenschaftsbericht, dass die Wehr auf 528 Mitglieder und etwa 700 regelmäßige Beitragszahler bauen kann: "Mit Spenden haben uns mehr als 300 Haushalte und Firmen unterstützt." Für einen Einsatzleitwagen hat die Wehr 2007 18 000 Euro, für die Erweiterung der Feuerwache (Halle 2) 37 000 Euro und für die Anschaffung eines Kombis 36 000 Euro investiert.
Bei der Jahreshauptversammlung wurden auch sechs junge Aktive zu Feuerwehrmännern ernannt. Tobias Heller darf sich ab sofort Hauptfeuerwehrmann nennen. Stephan Jäckle und Markus Gaum rückten als Löschmeister in die Führungsriege auf. Hauptlöschmeister wurden Wilhelm Fischbach und Günther Immerz. Zum Oberbrandmeister befördert wurde zweiter Kommandant Alexander Möbus.
Mit Urkunden für 20 Jahre aktive Dienstzeit wurden Robert Traeger und Georg Mutzel geehrt. Das für 25-jährigen "Dienst am Nächsten" verliehene Silberne Ehrenkreuz des Freistaates Bayern dürfen Christian Mutzel und Manfred Sirch tragen. Seit 30 Jahren halten der Wehr die Treue: Peter Zingerle, Peter Drexel, Gerhard Schnabel, Günther Immerz und Wolfgang Heimpel.
Bei den Neuwahlen wurde Christian Mutzel zum Stellvertreter von Karl Heinz Abbold gewählt. Die Kasse führt künftig Jürgen Schmalholz, Schriftführer bleibt Peter Müller. Als Vertrauensleute fungieren Tobias Reimer und Martin Merk. Die Kasse prüfen Franz Immerz und Johann Abbold, als Kameradschaftswart steht weiter Karl Heinz Abbold zur Verfügung.
Die Diskussion ist geschlossen.