„Mehr kommunales Bunt statt kommunales Grün!“
Ziel sind mehr Blumenwiesen anstatt monotoner Grün- und Asphaltflächen
Türkheim Angesichts der Fotoausstellung des Bund Naturschutzes und des Förderkreises Türkheim im Kleinen Schloss in Türkheim erwachen beim Betrachter schon jetzt erste Frühlingsgefühle. Dort sind etwa 50 farbenprächtige Bilder zum Thema „Blühende Wiesen statt …“ ausgestellt. Wie der Satz endet, ist dem Betrachter überlassen. Doch die Fotografien, teils vom Mindelheimer Fotoclub und teils von Hobbyfotografen geschossen, haben die Absicht, zum einen die Ästhetik solcher bunter Blumenwiesen zu zeigen und zum anderen eine Idee des vergangenen Jahres künstlerisch aufzugreifen.
Viele Samen wurden bereits ausgesät
Denn vergangenen Sommer organisierte der Bund Naturschutz in Zusammenarbeit mit den Schulen und Gemeinden im Landkreis Unterallgäu die Aktion, mehr Blumenwiesen zu säen. Dafür verteilten sie viele kleine Tütchen mit Blumensamen zum Aussäen. Einige Fotos dieser Wiesen finden sich auch in der Ausstellung wieder. „Mehr kommunales Bunt statt kommunales Grün!“, bringt Gudrun Kissinger-Schneider, Vorsitzende des Bund Naturschutzes der Ortsgruppe Ettringen/Türkheim, ihr Ziel auf den Punkt. Dieser Wunsch äußert sich auch in der Gestaltung der Ausstellung. Zwischen wunderschönen Makroaufnahmen von pastellfarbenen, mit Tautropfen besprenkelten Blumenkelchen und farbenfrohen Blumenwiesen hängen vereinzelt graue Bildflächen, die Asphalt- oder eben jene eintönigen Rasenflächen darstellen, die es zu vermeiden gilt. Die Intention besteht darin, mittels Blumenwiesen wieder den natürlichen Lebensraum und die Nahrungsquelle vor allem für Insekten zu schaffen und damit die Artenvielfalt zu erhalten. Außerdem stellen solche Wiesen einen natürlichen Erosions- und Wasserschutz dar.
„In einem Löffel guten Bodens, stecken mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde leben“, erklärte Markus Orf, Kreisfachberater für Garten- und Landschaftskultur, in seiner Eröffnungsrede. Besorgniserregend seien hingegen Untersuchungen des Unterallgäuer Bodens auf seinen Artenreichtum. Auf einem Quadratmeter Fläche lassen sich hier gerade einmal 14 Arten finden. Spitzenreiter sei Garmisch mit 31 Arten. Die Ausstellung soll das Bewusstsein auf die Bedeutung von intakten Wiesen für Natur und Umwelt lenken.
Öffnungszeiten Sowohl am 2. als auch am 3. März kann die Ausstellung noch von 14 bis 18 Uhr besucht werden.
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