Große Ehrerbietung gilt einem "leidenschaftlichen Europäer"
Eine große Trauergemeinde, angeführt von zahlreicher politischer Prominenz, nahm am Samstagvormittag in der Basilika in Ottobeuren Abschied von Hans August Lücker. Der frühere Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Ehrenbürger Ottobeurens war im Alter von 92 Jahren am 28. Dezember gestorben.
Mehrere Nachrufe würdigten die Lebensleistung des gebürtigen Westerwälders Lücker. Hans-Gerd Pöttering als amtierender Vorsitzender des Europäischen Parlaments betonte, der Lebensweg Lückers könne für die heute politisch Handelnden "Maßstab und Vorbild" sein. An der Seite von Staatsmännern wie Konrad Adenauer und dem französischen Außenminister Robert Schuman habe Lücker Wesentliches zur Versöhnung der Völker Europas beigetragen. Die größte Leistung von Hans August Lücker habe freilich darin bestanden, bei den anderen Europäern Vertrauen für die damals noch junge deutsche Demokratie zu gewinnen. Als leidenschaftlichen Parlamentarier und überzeugten Europäer kennzeichnete auch Europaabgeordneter und CSU-Bezirksvorsitzender Markus Ferber den Verstorbenen. Lücker sei nichts weniger zu verdanken als der Zusammenschluss aller christlich demokratischen Parteien in Europa zur Europäischen Volkspartei (EVP). Die EVP wurde im übrigen bei der Trauerfeier in Ottobeuren auch repräsentiert von deren belgischem Präsidenten Wilfried Martens und vom französischem Fraktionsvorsitzenden Joseph Daul.
Auf Lückers ausdrücklichen Wunsch hin war das Requiem als Dankgottesdienst gefeiert worden. Die Priester am Altar trugen denn auch nicht die üblichen Trauerfarben violett und schwarz, sondern weiß und gold. "Als Zeichen der Dankbarkeit Gott gegenüber" sei das zu verstehen, betonte Abt P. Paulus Weigele, der den Gottesdienst mit mehreren Geistlichen zusammen zelebrierte. Abt Paulus unterstrich die tiefe christliche Prägung und das "fröhliche Herz" des Europapolitikers. Leider, so bedauerte es der Abt in seiner Ansprache, sei es bislang nicht gelungen, den Gottesbezug in der Europäischen Verfassung zu verankern.
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