Die Schwester von Haus St. Josef wächst heran
Auf dem Gelände der ehemaligen Ökonomie in Mindelheim nimmt das integrative Wohn- und Gesundheitshaus St. Elisabeth Gestalt an
Mindelheim Im August 2010 existierte das integrative Wohn- und Gesundheitshaus St. Elisabeth des Dominikus-Ringeisen-Werks erst auf dem Papier. Mittlerweile nimmt es in unmittelbarer Nachbarschaft von Haus St. Josef konkrete Formen an: Nachdem dessen ehemalige Ökonomie-Gebäude abgerissen wurden, wächst dort derzeit ein zweistöckiges Haus mit sechs Einzel- und zwei Paarwohnungen heran, die im Oktober 2012 bezugsfertig sein sollen. Das Besondere daran: Die künftigen Mieter werden Menschen mit einem geistigen oder körperlichen Handicap sein, die dort je nach Bedarf ambulant betreut werden. Diese Wohnform soll ihnen ein weitestgehend eigenständiges Leben und Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ermöglichen.
Neu ist das Konzept des ambulant betreuten Wohnens nicht: Bereits seit Anfang 2010 bietet es das Dominikus-Ringeisen-Werk an und auch die Diakonie sowie die Regens-Wagner-Stiftung bauen darauf. In der Vergangenheit war es laut Saskia Kastello, der Leiterin der offenen und ambulanten Hilfen beim Dominikus-Ringeisen-Werk, jedoch enorm schwer, geeignete Wohnungen zu finden. Sie müssen nämlich nicht nur den Bedürfnissen ihrer künftigen Bewohner entsprechen, also beispielsweise für Rollstuhlfahrer barrierefrei sein, sondern dürfen auch höchstens 380 Euro kosten. Andernfalls kommt der Bezirk von Schwaben, der diese Wohnform finanziert, nicht für die Miete auf.
Neue Begegnungsstätte im Erdgeschoss
Um den Bedarf zu decken, hat das Dominikus-Ringeisen-Werk deshalb im vergangenen Jahr selbst die Initiative ergriffen und erste Pläne für Haus St. Elisabeth vorgestellt (wir berichteten). Wie Saskia Kastello nun beim Hebauf erläuterte, werden im Erdgeschoss das Büro der offenen und ambulanten Hilfen Unterallgäu sowie eine Begegnungsstätte untergebracht.
Die offenen und ambulanten Hilfen Unterallgäu beinhalten die offene Behindertenarbeit, das ambulant betreute Wohnen und die ambulanten Dienste. Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranke und deren Angehörige können sich hier kostenlos beraten lassen. Daneben werden familienentlastende Dienste, Freizeit-, Bildungs- und Begegnungsangebote, Schul- und Kindergartenbegleitungen, offene Treffs sowie die Begleitung von Menschen mit Behinderungen in ihren Wohnungen angeboten.
In der Begegnungsstätte sollen die Bewohner gemeinsam kochen und gemütlich beisammensitzen können. Daneben soll der rund 60 Quadratmeter große Raum, der mit einer Schiebewand abgeteilt werden kann, auch für externe Feierlichkeiten, Sitzungen und Kurse offen stehen. Im ersten Stock wird laut Kastello eine Krankengymnastikpraxis ihre Räumlichkeiten beziehen. Darüber sind die Wohnungen untergebracht. (baus/mz)
Nähere Informationen zu den Wohnungen gibt es unter der Telefonnummer 08261/7368979 oder per E-Mail an offene-hilfen-ual@dominikus-ringeisen-werk.de bei Saskia Kastello.
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