Hohe Hürde für die Steueroase
Das Projekt von Investor Roland Holly findet auch der Bauausschuss gut. Doch es gibt ein gewichtiges Problem
Die geplante Steueroase für Unternehmer im Kurhotel Kreuzer steht vor einer hohen Hürde. Bekanntlich hat der Münchner Investor Roland Holly das Gebäude und die Hälfte des Hotelparks gekauft. Er will die Hotelzimmer in Büros und Wohnungen umwandeln. Bernhard Oberstaller vom städtischen Bauamt sagt, dass 44 Büros von zwölf bis 35 Quadratmetern und 41 Appartements mit 24 bis 73 Quadratmetern geplant seien. Endgültige Werte seien das aber nicht. Es geht um 2880 Quadratmeter des großen Areals direkt an der Kurpromenade. Große Umbauten sind also nicht geplant. Dennoch muss die Situation neu betrachtet werden und hier ergibt sich das Problem: Für eine Genehmigung muss Holly 153 Parkplätze nachweisen. Diese große Zahl sorgte auch im Bauausschuss für Erstaunen. Sie habe davon nun zum ersten Mal gehört, sagte CSU-Fraktionssprecherin Christiane-Maria Rapp. Sie gehört dem Ausschuss nicht an und wurde als Gast gehört. Rapp leitet die Kneippschen Stiftungen, denen das benachbarte Sebastianeum gehört. Rapp erinnerte daran, dass die Stiftungen einst ein Parkdeck schaffen mussten und daran, wie sich Parkplatzsuchverkehr für ein umgenutztes Kreuzer auf die anliegende Fidel-Kreuzer-Straße auswirken könnte. Bernhard Oberstaller sagte, das Kreuzer verfüge aktuell über 30 Parkplätze. Den Rest müsste Holly ablösen, für insgesamt etwa 740000 Euro. „In München ist das an der Tagesordnung“, sagte Oberstaller. Dem Bauwerber seien die Vorgaben auch bewusst, sagte Bürgermeister Paul Gruschka (FW). Im Ausschuss wurde das Vorhaben an sich fraktionsübergreifend begrüßt. Eine „gute Sache“ sei das, sagte Baureferent Wilfried Schreiber. Er empfahl allerdings, über den Bau eines Parkdecks nachzudenken. Denn trotz hoher Ablöse müssten die Autos ja irgendwo parken. So ein Deck könnte etwa auf dem Hotelparkplatz am Münchner Haus, gleich gegenüber des Kreuzers, entstehen, so Schreiber. Auch Stadtentwicklungsreferent Daniel Pflügl (Grüne) brachte eine solche Lösung ins Spiel. Das es anders nicht funktioniere, könne man an der Oberen Mühlstraße beobachten. Dort sei ebenfalls ein altes Kurheim mit Wohnungen umgenutzt worden. Grundsätzlich gut, findet Pflügl. Allerdings parkten die Autos nun die Straße zu. „Eine Ablöse reicht mir nicht aus“, stellte Pflügl klar. „Das Projekt an sich ist aber super“, stellte er klar. Deutlich kritischer zeigte sich FW-Fraktionssprecher Wolfgang Hützler. Er empfahl, die Büronutzung abzusichern. „Funktioniert das Modell nicht, sehen wir uns sonst schnell mit dem Antrag auf Wohnnutzung konfrontiert“, glaubt Hützler. Zudem solle man Holly empfehlen, das Erdgeschoss des Hotels zu einer Parkgarage umzubauen. Auch Ilse Erhard (CSU) übte Kritik. Man habe hier bereits Projekte abgelehnt, weil zwei Parkplätze fehlten, erinnerte sie. Dass eine Steueroase in dem Gebäude möglich sei, bejahte Bernhard Oberstaller nach einem Gespräch mit dem Steuerberater des Investors. Dienstleistungsgewerbe etwa oder freie Berufe könnten ihren Firmensitz ohne große Probleme verlagern. Der Ausschuss folgte am Ende einstimmig dem Vorschlag Pflügls, den Beschluss zurückzustellen. Man sehe das Projekt positiv, wolle dem Investor aber noch Gelegenheit geben, eine Lösung für das Parkplatzproblem zu finden.
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