Oft hilft schon ein einziges Gespräch
Mindelheim (emf) - Kinder saufen sich ins Koma, Drogensüchtige sterben an einer Überdosis, Spielsüchtige landen in der Schuldenfalle. Je mehr die Süchte zunehmen, desto mehr ist die Suchtberatung gefragt.
Dem haben in Mindelheim jetzt der Bezirk Schwaben als Geldgeber und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Trägerin Rechnung getragen. Die Anzahl der Beratungsstunden bei der Psychosozialen Beratungsstelle (PSB) in der Steinstraße 20 - einer Filiale der Memminger PSB - wurde verdoppelt.
Seit September ist hier neben Jörg Riehemann (39) auch der Diplom-Pädagoge Benno Wassermann (29) tätig. Die Berater sind mit jeder nur denkbaren Art von Abhängigkeit konfrontiert, wobei der Alkohol als legale und gesellschaftlich akzeptierte Droge mit über 60 Prozent ganz obenan steht, dazu illegale Drogen (30 Prozent), Medikamente, Glücksspiel, Computerspiele, Sex, Essstörungen ... Was die illegalen Drogen betrifft, lässt Riehemann keinen Zweifel: "Mindelheim bietet alles."
Im laufenden Jahr wurden bisher in Mindelheim 86 Klienten beraten. "Oft hilft schon ein einziges Gespräch", sagt Benno Wassermann. "Wir begleiten Klienten aber auch über längere Zeit." Das gilt nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige. Bei Bedarf wird an ambulante oder stationäre Therapieeinrichtungen weiter vermittelt.
Benno Wassermann ist in Mindelheim mit der Hälfte seiner Stunden bei der Psychosozialen Beratungsstelle tätig, in der übrigen Zeit arbeitet er im Bereich Suchtprävention im Landkreis Unterallgäu.
Öffnungszeiten der PSB sind Mittwoch und Montag von 10 bis 12 und von 13 bis 18 Uhr. Ab sofort kommt noch der Freitag von 10 bis 14 Uhr dazu. Telefon der PSB: 08261/6100.
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