Straße zum Schnäppchenpreis
Blick in die Eröffnungsbilanz. Stefan Ibel sieht darin ein Instrument gegen den Investitionsstau
Bad Wörishofen Die Beteiligten fanden große Worte für das, was sie da gleich beraten würden. Von einem „historischen Tagesordnungspunkt“ sprach Bürgermeister Klaus Holetschek (CSU), von einem „Meilenstein“ die Kämmerin Beate Ullrich. Gemeint war die Eröffnungsbilanz für die doppelte Haushaltsführung (Doppik), auf die Bad Wörishofen als erste Landkreisgemeinde umgestellt hat. Auch die Mitglieder des Stadtrates sparten in der Sitzung am Montagabend nicht mit Superlativen, um das Geleistete in Worte zu fassen. Ein „Kraftakt“ sei das gewesen, lobte Finanzreferentin Michaela Bahle-Schmid (CSU). Von einer „großartigen Leistung“ sprach Stefan Ibel (SPD). Deutlich wurde, dass sich der Stadtrat viel von der neuen kaufmännischen Haushaltsführung verspricht. „Wir haben zum ersten Mal einen umfassenden Überblick über das städtische Vermögen und über den Investitionsbedarf“, sagte Ibel. Damit stehe dem Stadtrat erstmals ein Mittel zur Verfügung, um „wirkungsvoll Investitionsstau zu vermeiden“. Die Doppik sei eine Chance, „besser, gezielter und sinnvoller als bisher vorzugehen“. Finanzreferentin Bahle-Schmid sagte, dass der Stadtrat nun genau wisse, was „wir haben, was es wert ist und wie alt es ist“. Mit der in den Gemeinden üblichen Technik der Kameralistik sei „das nicht zu umfassen“ gewesen. Skeptisch gab sich lediglich Dr. Claus Thiessen (FDP). Es sei fraglich, ob „diese Arbeit eine Entscheidungsgrundlage bietet“, sagte er.
Die Kennzahlen der Eröffnungsbilanz bezeichnete Bahle-Schmid als „ziemlich gut“. Wie bereits in der Montagsausgabe berichtet, beträgt das Vermögen der Stadt zum Stichtag 1. Januar 2009 rund 88 Millionen Euro. Darin erfasst und bewertet sind alle Vermögenswerte, auch Straßen, Gebäude, Fahrzeuge und der Kanal. Bewertet wurde sehr akribisch, wie das Beispiel der Straße Am Haldenbach zeigt. Diese wurde in den 1960er Jahren gebaut und ist heute offenbar noch genau 1,80 Euro wert. Angesetzt wurde vorschriftsmäßig immer der geringste mögliche Wert. Finanzreferentin Bahle-Schmid vermutete deshalb, dass in der Bilanz noch „ein paar Reserven schlummern“.
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