Trotz freier Stellen findet so mancher keinen Ausbildungsplatz
Bei der Suche nach dem richtigen Beruf sollte die Wahl der Lehrstelle keine Notlösung sein. Bei der Arbeitsagentur hofft man auf kurzfristige Veränderungen
Im Wirtschaftsraum Mindelheim gibt es noch über 170 freie Ausbildungsstellen. Während – wie in jedem Jahr wieder – ungefähr 100 Jugendliche im August noch hektisch einen Ausbildungsplatz suchen. Rein rechnerisch hätte also jeder Jugendliche ja noch die Chance auf 1,7 Plätze. Wie Ausbildungsleiter oder Berufsberater aber immer wieder betonen, bringt diese rein mathematische Lösung keine Lösung für die Jugendlichen oder die Betriebe. „Ein Lehrling, der sich diesen Beruf nur als Notlösung ausgesucht hat, bringt uns nicht viel“, da sind sich Gordian Schalk vom Bauunternehmen Glass und Winfried Eitler vom Bauunternehmen Lutzenberger einig. Praxisbegabte Jugendliche in einem theorielastigen Beruf, oder andersrum, das funktioniert einfach nicht. Auch Extra-Anreize können da nicht viel ausrichten. „Wenn ein Jugendlicher nunmal mit Metall arbeiten will, dann bringt ihn die übertarifliche Ausbildungsvergütung wie sie die Bäckerinnung im Unterallgäu beschlossen hat, auch nicht in die Backstube“ so Manfred Salger, Geschäftsführer der Bäckerei Fäßler in Mindelheim.
Reinhold Huber, Pressesprecher der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen ist sich jedoch sicher, dass sich bis zum Ausbildungsbeginn noch einiges tun wird, gerade bei den Jugendlichen die eine bestimmte Vorstellung von ihrer Ausbildung haben. „Oft haben einige Jugendliche mehrere Eisen im Feuer und sagen dann recht kurzfristig eine Stelle wieder ab“, dieser freie Platz wird dann wieder jemand anderem angeboten, der vielleicht daraufhin wieder einen Platz absagt und so weiter, eine Reaktion die dann für manche doch noch den ersehnten Platz beim Wunscharbeitgeber bringt. Auch werden rund ein Fünftel der Ausbildungsverträge in der Probezeit wieder aufgelöst, das heißt für manche, dass sie doch noch auf einen Platz nachrücken könnten. Bei den meisten Ausbildungsbetrieben in den Branchen mit Nachwuchsmangel hat sich stattdessen die Wartehaltung etabliert. Die Lehrlings-Flaute im Bau-, Lebensmittel und Gastrogewerbe gibt es ja schon seit ungefähr zehn Jahren. „Lieber warte ich auf einen der auch wirklich diesen Beruf erlernen will, statt dass ich nur irgendjemanden ausbilde“, so der Tenor der Befragten.
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