Ein soziales Jahr für alle?
Was soziale Einrichtungen in der Region von einem verpflichtenden Gesellschaftsjahr halten.
Nach dem Schulabschluss geht es für viele Jugendliche erste einmal ein Jahr ins Ausland. Andere entscheiden sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder starten gleich mit einer Ausbildung ins Berufsleben – noch. Denn die CDU hat wie berichtet angeregt, ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr einzuführen. Nach dem Schulabschluss sollen demnach alle Jugendlichen ein Jahr lang für die Gesellschaft tätig werden. Danach können sie Ausbildung oder Studium beginnen. Die Meinungen gehen allerdings stark auseinander, ob dieses verpflichtende soziale Jahr sinnvoll ist.
Der Gedanke dahinter ist folgender: Seit der Abschaffung der Wehrpflicht ist auch der Zivildienst Geschichte – und das macht sich in vielen sozialen Einrichtungen bemerkbar. Diesem Arbeitskräftemangel soll das Gesellschaftsjahr entgegenwirken. Insofern verwundert es kaum, dass das Pflichtjahr gerade im sozialen Bereich überwiegend befürwortet wird. Der stellvertretende Kreisgeschäftsführer des Bayrischen Roten Kreuzes (BRK), Heinz Scheitzeneder, spricht von einer „Erfahrung fürs Leben“. Viele der älteren Kollegen seien – wie übrigens auch er selbst – über den Zivildienst zum BRK gekommen und nach dieser Zeit geblieben. Diese Mitarbeiter bleiben seit der Abschaffung der Wehrpflicht aus. „Uns fehlen einfach die jungen Leute, die in diesem Beruf hängenbleiben“, sagt Scheitzeneder. Außerdem ist er davon überzeugt, dass dieses Jahr „Menschen näher aneinanderbringen würde“.
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