Ungebetene Besucher
In Stetten tauchen Skinheads auf, nachdem sie im Oberallgäu nicht mehr gelitten waren
Dirlewangs Bürgermeister und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft, Alois Mayer, ist am Samstag vollkommen von einem Treffen rechtsgerichteter Skinheads in Stetten überrascht worden. Im Vorfeld habe es dafür weder Anzeichen noch eine Genehmigung gegeben, versicherte er.
Wie berichtet, hatten sich rund 150 Teilnehmer am Bahnhof Stetten eingefunden und dort in einem Zelt den zehnten Geburtstag der Skinheadgruppe „Voice of Anger“ gefeiert. Mayer bestätigte allerdings eine allgemein gehaltene mündliche Anfrage beim Geschäftsführer der VG Dirlewang. Im Mai hatte sich ein Anrufer erkundigt, ob für ein privates Fest eine Genehmigung erforderlich sei. Eine Geburtstagsfeier solle stattfinden, hieß es. Wer da Geburtstag feiert, sei nicht zur Sprache gekommen. In Dirlewang ahnte man nichts Böses. Für eine private Feier sei keine Genehmigung notwendig, teilte der Mitarbeiter am Telefon mit. „Für uns war die Sache damit erledigt“, sagte Mayer. Er betonte für die VG, dass sie versuchen werde, derlei Treffen von Skinheads zu verhindern.
Dass die Sorge nicht völlig unbegründet ist, zeigt ein Blick ins Allgäu. „Voice of Anger“ könnte in Stetten eine neue Bleibe suchen. Das Gebäude dort wird privat vermietet. Ihr lange unentdecktes Vereinsheim in Weitnau (Landkreis Oberallgäu) hatten die Neonazis im April nach Druck aus der Bevölkerung aufgegeben. (jsto)
Die Diskussion ist geschlossen.