Zweimal Tod, einmal Bananen
Mindelheim Zuerst wird gestorben, dann wird gefeiert: Der Theaterherbst, den das Landestheater Schwaben (LTS) vom 15. bis 17. Oktober im Stadttheater Mindelheim präsentiert, hat es in sich. "Jedermann" konfrontiert das Publikum mit dem Sterben, in "bash" geht es ums Töten, und am dritten Abend darf man sich dann bei der nostalgischen Revue "Ausgerechnet Bananen!" von der schweren Kost erholen.
Attraktive Stück im Dreierpack für kleines Geld
Nachdem der Theaterherbst 2008 erfolgreich über die Bühne ging, wird das Experiment heuer wiederholt. Theater hat es seit jeher schwer in Mindelheim, und mit dem heißen Dreierpack soll dem Publikum etwas Attraktives geboten werden. Schließlich ist Mindelheim Mitglied im LTS-Zweckverband. Konkurrenzlos attraktiv sind auch die Eintrittspreise - so zahlt man für ein Festivalticket, das für alle drei Veranstaltungen gilt, nur 26 beziehungsweise 20 Euro.
Und dafür wird allerhand geboten. Auftakt macht am Donnerstag, 15. Oktober, um 20 Uhr Hugo von Hofmannsthals berühmtes Mysterienspiel "Jedermann". Eine Zeitreise ins Mittelalter führt ins Haus des reichen Prassers Jedermann. Der erblasst, als ihm der Tod seine Aufwartung macht. Was, jetzt schon? Jedermann erbittet einen kurzen Aufschub, die Frist wird ihm gewährt ...
Bei den Salzburger Festspielen steht das Stück seit 1920 jährlich auf dem Spielplan. Die Thematik - Reichtum, Leichtfertigkeit, Tod - ist heute so aktuell wie damals.
Am Freitag, 16. Oktober, um 20 Uhr steht "bash - Stücke der letzten Tage" des US-Amerikaners Neil LaBute auf dem Programm. 2001 von "Theater heute" zum besten ausländischen Stück des Jahres gewählt, geht es darin ums Töten: In drei Monologen berichten verschiedene Täter nacheinander über ihre Tat - doch moralische Verantwortung will keiner von ihnen übernehmen.
Um die brisante Problematik zu vertiefen, findet im Anschluss an die Aufführung eine Diskussionsrunde mit hochkarätigen Teilnehmern statt, die Interessantes erwarten lässt. Mit von der Partie sind Oberstaatsanwalt Dr. J. Kreuzpointner und Landgerichtsarzt a.D. Dr. A. Höhmann; weiter der Chefarzt der Psychiatrie Memmingen, Dr. A. Küthmann, die Strafrechtsanwältin A. Mack und der Leiter der Mordkommission Memmingen, Sauter. Ein Geistlicher ist ebenfalls eingeladen.
Musikalische Revue aus den goldenen Zwanzigern
Heiter und ausgelassen wird's dann am Samstag, 17. Oktober, um 20 Uhr. Die musikalische Revue "Ausgerechnet Bananen!" holt die goldenen 20er Jahre auf die Bühne. Und damit die befreiende Lebenslust jener Zeit mit zauberhafter Musik, zarter Spitze, tiefen Dekolletés und feschen Hüten. Jahr für Jahr ist die Revue ein Publikumsliebling beim LTS.
Vor der Vorstellung findet um 19.30 Uhr eine Tanzvorführung der Tanzschule Eisert statt. Im Anschluss an die Vorstellung wird die Abschlussparty im Foyer mit Musik der 20er Jahre gefeiert.
Vorverkauf beim MZ-Ticketservice, Telefon 08261/991375, und bei Schreibwaren Rauch, Telefon 08261/1644. Infos und Videos im Internet unter www.landestheater-schwaben.de.
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