Tulpenball und Tulpentag lassen Bad Wörishofen aufblühen
114.000 Blumen auf dem 1000 Meter langen Tulpenpfad durch Bad Wörishofen locken die Gäste. Im Kursaal wartet eine besondere Ballnacht im Zeichen der Tulpe.
Mit dem traditionellen Tulpentag öffnete sich eine der ersten Blüten im Veranstaltungsreigen der Kneippstadt. Da blühten auch Einheimische wie Kurgäste richtig auf. Auch das nasskalte Wetter taten ihren Frühlingsgefühlen keinen Abbruch. So war das Interesse an Führungen zu den 40 Tulpenbeeten entlang eines 1000 Meter langen Pfades sehr groß.
Der Mann mit dem grünen Daumen erzählte ihnen erstaunliche Geschichten. So auch, was Tulpen mit Pfarrer Kneipp gemein haben.“ Sie animieren zu einem ausgedehnten Spaziergang im Frühjahr mit viel Bewegung. Zudem hätten viele Niederländer ohne Tulpenzwiebeln zu essen im Zweiten Weltkrieg nicht überlebt, berichtete Stadtgärtnermeister Andreas Honner. Auch solle man dem Beispiel der Zwiebeln der Frühblüher folgen. Sie kommen den Sommer über ohne Wasser aus und raten, wie Pfarrer Kneipp, den Menschen „Mach mal Pause“ und zu einer Balance zwischen An- und Entspannung. Als bei den Führungen sich länger die Sonne blicken ließ, genossen es die Spaziergänger, wie 114.000 im Herbst gepflanzte Zwiebeln gerade dabei sind, eine Farbenpracht zu entfalten, die ihresgleichen sucht.
Das sagen Gäste zum Tulpenball im Kursaal von Bad Wörishofen
Bei einer rauschenden Ballnacht blühte Tanzlustigen ein Hörvergnügen und eine Augenweide. Die Stadtgärtner hatten den Kursaal mit 2200 Tulpen in ein Blütenmeer verwandelt, auf dessen Wogen sich Tulpenkavaliere mit ihren elegant gekleideten Damen gerne tragen ließen. Die Stadtgärtner hatten auch an die „Selfie-Generation“ gedacht. Die erwartete im Foyer des Kurhauses ein mit 400 Tulpen verzierter Rahmen, hinter dem sich die Ballgäste zu einem Erinnerungsfoto stellen konnten. Von dieser Möglichkeit machten auch Isabella und Franz-Leo Hörmann Gebrauch. „Wir kommen gerne zum Tulpenball nach Wörishofen", verrieten sie. Vor allem die lateinamerikanische Musik hat es dem Paar aus Memmingen angetan.
In gewohnter Manier band die Tanz- und Showband „Voice“ den Ballgästen zum Entree mit „Tulpen aus Amsterdam“ einen musikalischen Frühlingsstrauß. „Tulpen aus Wörishofen tun es auch“, meldete sich da ein flotter Tänzer zu Wort. Mit einem Tusch wurde Bürgermeister Stefan Welzel begrüßt. „Tanzen und Spaß haben“ gab der Rathauschef als Losung für den Ball aus. Das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen. Ihre Freude an Bewegung war nicht zu übersehen.
Treue Gäste tanzen in Bad Wörishofen - und haben Tipps für Verbesserungen
Zwischen Sitzen und Schwitzen ging bei Walzer, Tango, Cha, Cha, Cha und Rock ’n’ Roll die Post ab. Die Band „Voice“ hatte alles drauf, was die Ballbesucher immer wieder vom Hocker riss. Ihre fetzige Musik lockte auch Theresia Burkhard und Helmut Martin auf die Tanzfläche. Das Paar aus Kaufbeuren hatte sich richtig in Schale geschmissen und zeigte sich sichtlich beeindruckt „von der tollen Atmosphäre und dem Blumenschmuck“ im Kursaal. „Ich habe 30 Jahre in Wörishofen gearbeitet und mit 20 schon auf Bällen in der Kneippstadt getanzt“, erzählte Theresia Burkhard in einer Tanzpause.
Doch damit nicht genug des Lobes für das Ballvergnügen. Barbara und Hans Diebener aus Kaufbeuren waren mit sechs befreundeten Paaren von der Kaufbeurer Karnevalsgesellschaft „Kunstreiter“ zum Tulpenball gekommen und schwärmten von einer „einzigartigen Dekoration und toller Musik“. Was das Ehepaar Diebener, das seit 20 Jahren beim Tulpenball atemlos durch die Nacht tanzt, vermisst, ist allerdings ein unterhaltsames Beiprogramm. „Das waren noch Zeiten, als Zauberer im Kursaal von Tisch zu Tisch gingen und die Gäste mit ihren Tricks verblüfften“, schwelgen die Diebeners in Erinnerung. Auch zum Eintrittspreis haben die Diebeners eine Anregung. „Eigentlich sollte im Eintrittspreis für den Ball auch die Parkgebühr inbegriffen sein“., finden sie.
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