Der TSV Kirchheim war ganz nah dran an der Überraschung
Kreisliga gegen Bezirksliga - die Favoritenrolle war vor dem Pokalfinale klar an den FC Thalhofen vergeben. Doch der TSV Kirchheim liefert einen großen Kampf ab.
Ganze zwölf Jahre musste der FC Thalhofen auf die Revanche warten. Im August 2012 nämlich standen sich der TSV Kirchheim und der FC Thalhofen schon einmal im Pokalfinale gegenüber, mit dem besseren Ende für Kirchheim. Nun also die Neuauflage, wenngleich unter anderen Vorzeichen: Als Tabellenführer der Bezirksliga Süd trat der FC Thalhofen als hoher Favorit gegen den abstiegsgefährdeten Kreisligisten TSV Kirchheim an.
Letztlich wurden die Ostallgäuer ihrer Favoritenrolle gerecht und verließen den Platz am Ende als frisch gebackener Kreispokalsieger. Doch der Bezirksligist musste lange warten und gehörig zittern, ehe der Titelgewinn feststand. Nämlich über die reguläre Spielzeit hinaus, da es in dieser keine Tore zu sehen gab. Das Elfmeterschießen musste also entscheiden.
Der FC Thalhofen bestimmt das Spiel
Dabei hatten die Ostallgäuer das Spielgeschehen über weite Teile der Partie bestimmt. Schwungvoll und mit viel Druck nach vorn wurde der FC Thalhofen seiner Favoritenrolle von der ersten Minute an vollauf gerecht. Technisch versiert ließ das Team von Coach Florian Niemeyer den Ball in den eigenen Reihen laufen.
Allerdings schien sich der TSV Kirchheim in der Außenseiterrolle durchaus wohlzufühlen. Mit einer diszipliniert eingehaltenen 4-4-2-Grundordnung stemmte sich Kirchheim der Thalhofer Offensive entgegen. Und nicht nur das, bereits in der Anfangsphase lief die Mannschaft von Trainer Christian Mößnang die Ostallgäuer hoch an, um deren Spielaufbau zu stören.
Die ersten Möglichkeiten gehörten trotzdem Thalhofen. Innerhalb weniger Minuten verzeichneten die Gäste bereits drei hochkarätige Tormöglichkeiten, die aber allesamt leichtfertig vergeben wurden. Selbst bei einem Alleingang von Gästestürmer Luca Csauth war bei Kirchheims Keeper Marius Würstle Endstation.
Der TSV Kirchheim ist in den Zweikämpfen kompromisslos
Die Dominanz des FC Thalhofen ließ auch im weiteren Verlauf nicht nach, der TSV Kirchheim blieb hingegen seiner taktischen Marschroute aber treu und setzte weiter auf enorme Laufbereitschaft sowie überragendes Engagement in den Zweikämpfen. Fair aber kompromisslos gelangen Kirchheim so immer wieder Ballgewinne. Richtig zwingende Torchancen, von mehreren Eckbällen abgesehen, kreierte der TSV allerdings zu wenig. Dennoch war der 0:0-Pausenstand die Belohnung für den Einsatz Kirchheims.
Nach dem Wiederanpfiff schaltete der FC Thalhofen noch einen Gang höher. Die Gäste forcierten ihre Angriffsbemühungen und Kirchheim war gezwungen, seine Grundordnung aufzulösen und sich mehr auf die Verteidigung zu konzentrieren. Allein auf weiter Flur sorgte nur noch Kirchheims Stürmer Yllzon Hajdaraj für gelegentliche Nadelstiche in die Defensive Thalhofens hinein.
Auf der Gegenseite aber läutete der FC Thalhofen eine turbulente Schlussphase ein. Angriff auf Angriff rollte auf das Kirchheimer Tor zu. Trotz bester Tormöglichkeiten gelang Thalhofen der entscheidende Treffer jedoch nicht. Sogar aus etwa drei Metern brachte ein Thalhofer Angreifer in der 93. Minute den Ball nicht im Tor unter. Dann ertönte der reguläre Schlusspfiff und das anschließende Elfmeterschießen musste die Entscheidung herbeiführen.
Im Elfmeterschießen wird Thalhofens Keeper zum Matchwinner
Zum Matchwinner kürte sich dabei Thalhofens Keeper Patrick Reichhart indem er zwei Strafstöße abwehrte. Sein Pendant Marius Würstle war nur ein Mal erfolgreich und so stand der FC Thalhofen schließlich als verdienter Pokalsieger fest.
Neben einem Scheck gab es für Thalhofen auch die Qualifikation für die bayerische Pokalrunde. Kirchheim hatte indes einen großen Kampf abgeliefert und sich die Silbermedaille mehr als verdient. „Meine Mannschaft hat heute wirklich eine tolle Leistung abgeliefert. Thalhofen war schon besser, aber wir haben gut dagegengehalten. Im Elfmeterschießen hat es dann halt nicht ganz gereicht“, war Kirchheims Trainer Christian Mößnang mit seinem Team dennoch zufrieden.
„Erstmal ein Kompliment an Kirchheim. Sie haben uns einiges abverlangt. Spielerisch bin ich gar nicht so unzufrieden. Allerdings haben wir kein Tor gemacht und zum Elfmeterschießen gehört dann auch etwas Glück“, meinte der Thalhofer Coach Florian Niemeyer. Nicht unzufrieden waren auch zwei Routiniers auf Kirchheimer Seite. Martin Loracher und Dominik Ziegler-Freisinger waren bereits 2012 beim Finalsieg dabei gewesen und standen nun wieder auf dem Platz. „Trotz der Niederlage hat es Spaß gemacht, wieder das Finale gegen Thalhofen zu spielen“, waren sich die beiden einig.
So haben sie gespielt:
TSV 1863 Kirchheim Würstle, Oezer, Loracher, Zips, Lutzenberger, Heinzelmann, Freisinger, Geiger, Reichle, D. Ziegler-Freisinger, Hauser, Schmid, J. Ziegler-Freisinger, Hajdaraj
FC Thalhofen Reichhart, Steger, J. Zeiler, Steinhauser, Csauth, Beutel, M. Wahler, N. Zeiler, C. Wahler, Suske, Thiel, Vetter, Drimml, Büttner, L. Zeiler, Hartmann
Tore:2:4 n. E., für Kirchheim trafen Martin Loracher und Daniel Geiger, für Thalhofen trafen Robin Thiel, Nico Beutel, Luca Csauth und Niklas Zeiler.
Zuschauer 450
Schiedsrichter Marco Häring
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