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Ruhig und stets gelassen
Pfaffenhausen (hlz) - Eine Diamantene Hochzeit ist auch in unseren Tagen kein alltägliches Ereignis. Wer das 60-jährige Ehejubiläum in diesen Jahren feiern kann, hat den Start ins gemeinsame Leben in einer Ära gewagt, als kurz nach Kriegsende allgemeine Not, Armut und Bescheidenheit herrschten. In Pfaffenhausen gingen am 27. Dezember 1948 Michael Zinder und seine Braut Hedwig zum Standesamt, um sich trauen zu lassen. Am gleichen Tag noch fuhr das Paar mit zwei Trauzeugen bei meterhohem Schnee per Auto nach Ottobeuren, wo in der Basilika die kirchliche Trauung stattfand. Ein zweites Auto für weitere Gäste war damals nicht aufzutreiben.
Michael Zinder (Jahrgang 1927) war noch im Jahre 1944 als 17-jähriger Bursche zum Kriegsdienst einberufen worden und landete bald in einem Augsburger Lazarett, wo er das Kriegsende erlebte. In dieser Phase lernte er seine Hedwig aus einem Nachbardorf kennen, mit der er nach der Hochzeit die elterliche kleine Landwirtschaft mit dem Hausnamen "Traubenschuster" im Schatten der Pfarrkirche übernahm. Arbeit gab es genug, auch wenn so eine bescheidene "Hoimat" trotz großer Anstrengungen nicht viel abwarf. Zwei Töchter und ein Sohn wurden geboren und wuchsen im "unteren Flecken" auf. Zur finanziellen Aufbesserung nahm Michael Zinder später im Nebenerwerb eine Tätigkeit bei Silo-Osterrieder auf, die er erst 1993 mit Eintritt in die Rente beendete. Hier war der "Michel", wie er allgemein genannt wird, zu einer geschätzten Säule des Betriebes geworden.
Das ruhige und stets gelassene Ehepaar war gesellig und nahm rege am gesellschaftlichen Leben im Marktflecken teil. Michael Zinder - ein ausgezeichneter Sänger - war zudem 1954 (Wieder-)Gründungsmitglied des Veteranenvereins. 25 Jahre lang gehörte er der Freiwilligen Feuerwehr an. Hedwig Zinder engagierte sich 16 Jahre lang in der Vorstandschaft des Katholischen Frauenbundes Pfaffenhausen. Heute fragen sich beide, wo denn die Zeit geblieben ist.
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