Bad Wörishofen im Derby obenauf

In der Anfangsphase der Begegnung war jedoch der Nebel das dominanteste Element auf dem Rasen. Beide Seiten agierten zunächst abwartend. Die Zuschauer mussten deshalb über eine halbe Stunde warten, ehe Gästestürmer Benedikt Singer den ersten gefährlichen Torschuss der Partie abgab. Die Hausherren spielten bis zu diesem Zeitpunkt ordentlich mit, konnten sich aber nicht entscheidend in Szene setzen.

Mit zunehmender Spieldauer übernahm dann der FCW die Kontrolle und ging in der 39. Minute schließlich in Führung: Bernhard Oberstaller schoss einen Freistoß aus halblinker Position, 20 Meter vor dem Tor, aufs kurze Eck, wo Schönebergs Torwart Wolfgang Nusser nicht zur Stelle war und den Ball zum 0:1 passieren ließ. Nur drei Minuten darauf erhöhte Dominik Lutzenberger auf 0:2 (42.) - ein Doppelschlag zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt aus Sicht des SVS.

Die Halbzeitansprache von Trainer Hermann Mack fiel wohl etwas kürzer aus, denn seine Spieler kamen bereits fünf Minuten vor den Kneippstädtern und dem Unparteiischentrio zurück auf den Platz. Mack schien aber die richtigen Worte gefunden zu haben. Der Nebel hatte sich verzogen und auch im im Schöneberger Spiel war fortan mehr Licht zu erkennen. Die Gelegenheit zum Anschlusstreffer ließ nicht lange auf sich warten. In der 49. Minute tauchte Thomas Rampp alleine vor Gästekeeper Florian Volpert auf, brachte den Ball jedoch nicht richtig unter Kontrolle, sodass dieser neben den Pfosten trudelte. Hätte Rampp diese Chance genutzt, wer weiß, wie sich die Partie entwickelt hätte.

So aber konnte der FCW weiter seinen Zwei-Tore-Vorsprung verwalten. Die Defensive der Kneippstädter stand in der Folge sehr sicher, die Bemühungen der Hausherren scheiterten zumeist schon vor dem Strafraum. Volpert musste nicht einmal ernsthaft eingreifen. Für seine Vorderleute ergaben sich nun Räume, um zu kontern. Diese wurden jedoch nicht konsequent zu Ende gespielt. Bis in die Schlussphase blieb es beim 0:2. Dann setzte sich Roman Sachon über die rechte Seite durch, passte nach innen zu Sascha Boppel, der das Leder zum 0:3-Endstand ins Tor spitzelte.

Vor der Begegnung hatten beide Trainer übereinstimmend von einer "richtungsweisenden Partie" gesprochen. Der SV Schöneberg befindet sich zum Ende der Vorrunde nun zum ersten Mal in der Saison auf einem in der Tabelle rot eingefärbten Platz. Dazu passte nur zu gut ins Bild, dass nach Abpfiff des Derbys der Nebel wieder aufzog über dem Sportplatz in Schöneberg.

So haben sie gespielt:

SV Schöneberg Nusser, D. Wurm (68. Wucher), Strobl, Gaßner, Singer (70. Jehle), G. Hampp, Deinhardt, R. Wurm, Rampp (62. S. Hampp), S. Wurm, Lampert

FC Bad Wörishofen Volpert, F. Boppel, Lutzenberger, Thiemann, S. Boppel, B. Oberstaller (79. Dillian), Sachon, Kolar (59. Dames), Singer, Mechnich, M. Oberstaller (89. Rösch)

Tore 0:1 (39.) B. Oberstaller, 0:2 (42.) Lutzenberger, 0:3 (90.) S. Boppel