Von Josefsstift bis Futtertrocknung
Mindelheim (baus) - Die Kommunalwahlen im nächsten Jahr werfen bereits ihre Schatten voraus: In der Arbeitskreissitzung der Freien Wähler standen die Überlegungen dazu an erster Stelle. Weitere Themen waren das Josefsstift, das Ochsenareal, das Interkommunale Gewerbegebiet und die Futtertrocknungsanlage.
l Überlegungen zur Kommunalwahl 2008: Da sich die Freien Wähler als Vereinigung von Bürgern verstünden, die sich ohne Parteizugehörigkeit zum Wohle der Stadt und der Bürger engagieren wollen, gehe es im anstehenden Wahlkampf nicht um Selbstdarstellung, sondern um Sachentscheidungen, betonte der Orts- und Fraktionsvorsitzende Hans-Georg Wawra. Ziel sei es, die konstruktive Arbeit im Stadtrat fortzusetzen und die Fraktionsstärke durch einen von guten Sachargumenten getragenen und fairen Wahlkampf zu erhöhen. Obwohl es bereits eine gut gefüllte Liste gebe, rief Wawra die Anwesenden auf, weitere Bürger zur Mitarbeit zu motivieren. Die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Listenplätze fällt bei der Nominierungsversammlung im November.
l Das Josefsstift: Laut der Kreisvorsitzenden und Stadträtin Agnes Schragl sollen bereits am 15. Oktober eine erste Wohngruppe sowie eine Tagesstätte in das Gebäude einziehen. Zudem ist eine heilpädagogische Tagesstätte zur Betreuung der Schüler der Förderschule geplant, die jedoch noch mit dem Jugendamt abgeklärt werden muss. Die Gewächshäuser und der Garten sollen als Bewegungsraum dienen. Der Park soll tagsüber allen Bürgern zur Verfügung stehen. Nachdem das Ringeisenwerk eine weitere Zusammenarbeit in Aussicht gestellt habe, hoffe man nun auf die Beteiligung der Unterallgäuer Werkstätten. Auch die Schwestern sollen miteinbezogen werden.
Vollsortimenter soll sich von Discountern abheben
Während die zum Gelände gehörende Obstwiese weitgehend erhalten bleiben solle, sei auf der angrenzenden Wiese die Errichtung eines Supermarktes geplant. Bereits seit 1983 existiere ein rechtsverbindlicher Bebauungsplan, der ein Geschäft bis zu einer Größe von 1000 Quadratmetern erlaube. Der geplante Markt soll sich als qualitätsbezogener Vollsortimenter von den umliegenden Discountern unterscheiden und der Nahversorgung dienen.
l Das Ochsenareal: Nachdem die Lutzenberger-Projekt-Entwicklung (LPE) bereits im Jahr 2003 mit der Realisierung der Tiefgarage im Ochsenareal beauftragt worden war und dieses 2006 gekauft hat, sollen nun Taten folgen: Noch für diesen Monat sei laut Stadträtin Anita Ried der Abriss des Ochsengebäudes vorgesehen. Für das Hospital und das Kaisergebäude lägen zwar ebenfalls Abrissgenehmigungen vor, die Hospitalstiftung wurde jedoch noch nicht an die LPE verkauft. Dies ist erst möglich, wenn der kommunale Prüfungsverband seine Unterlagen vorgelegt und der Stadtrat darüber abgestimmt hat, ob die Kosten für das erste Untergeschoss realistisch sind. Erst dann kann auch die Tiefgarage realisiert werden, die in diese Fläche hineinragt.
Für das Ochsenareal plant die LPE ein Gebäude mit 230 Quadratmetern Gewerbefläche sowie drei Etagen mit insgesamt 760 Quadratmetern Wohnfläche. Denkbar wäre laut Ried auch die Einrichtung eines Ärztehauses. Im Ostflügel sollen im Erdgeschoss eine 300 Quadratmeter umfassende Gewerbefläche sowie drei Etagen mit insgesamt 750 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Im Süden des Areals sind sechs in einer Zeile gebaute Stadthäuser sowie ein einzelnes, kleineres Stadthaus vorgesehen. Die Arbeiten sollen bis Ende 2008 fertiggestellt sein.
Genügend Anfragen, aber noch keine Zusage
l Interkommunales Gewerbegebiet: Bisher wurden laut zweitem Bürgermeister und Kreisrat Karlheinz Drexel 220 000 Euro für die Planung ausgegeben. Nach der Absage an den Betreiber einer Biogasanlage und der damit zusammenhängenden Absage eines weiteren Interessenten hoffe man nun auf Zusagen. "Wir sind nach wie vor von dem Gebiet überzeugt", sagte Drexel, der zugleich betonte, dass es genügend Anfragen gebe. Es fehle lediglich der erste Bewerber, der zusagt und dem weitere nachfolgen.
l Energie aus der Futtertrocknungsanlage: Wie Kreis- und Stadtrat Otto Weikmann mitteilte, haben das Unternehmen Erdgas Schwaben, die Betreiber der Trocknungsanlage und die Abnehmer, darunter das Landratsamt und die Kreisklinik, unlängst den Wärmevertrag unterzeichnet. Knapp zwei Millionen der Kosten von insgesamt 2,2 Millionen Euro stünden bereits zur Verfügung. Die Beschaffung des Restbetrages bezeichnete Weikmann als Formalität. Derzeit laufen die Bauausschreibungen, die heimischen Betrieben vorbehalten sind. Im Juni 2008 soll dann der erste Wärmebezug möglich sein. Der Bezug der Rohware, bei der es sich nur um unbehandeltes Holz aus heimischen Wäldern handeln darf, wurde für fünf Jahre vertraglich abgesichert.
Die Diskussion ist geschlossen.