Aus einem Elefanten eine Mücke machen
Roggenburg/Neu-Ulm (mde) - Zusammen mit 36 Schülerinnen und Schülern der 12. Klasse des Lessinggymnasiums Neu-Ulm und deren Lehrern Studiendirektor Dr. Martin Bader und Oberstudienrat Knut Vollenbröker besuchte Staatsministerin Dr. Beate Merk die Karikaturenausstellung über Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel und dessen Markenzeichen, "Die Augenbraue" im Haus für Kunst und Kultur im Kloster Roggenburg. dazu eingeladen hatte Pater Roman Löschinger, Direktor des Zentrums für Familie, Umwelt und Kultur.
"Karikaturisten sind die Stimme des Volkes, sie rücken die Wirklichkeit zurecht und machen aus den politischen Elefanten eine Mücke", erklärte er beim Betrachten einer Haitzinger-Karikatur, auf der die Staatsverschuldung als Elefant dargestellt ist. Vor dem riesigen Dickhäuter steht ein Hinweisschild, das ein Bürger erstaunt betrachtet. Dort hat der damalige Finanzminister alias "Die Augenbraue" das Wort "Elefant" durchgestrichen und durch das Wort "Mücke" wertberichtigt. "Wie rauft man so etwas eigentlich in der Wirklichkeit aus?", fragte Pater Roman die Justizministerin. "Man muss in der Politik Position beziehen und diese Position auch vertreten. Dass es dabei auch mal zu, Raufereien' kommt, haben die Karikaturisten damals so entlarvend beobachtet wie heute", sagte Merk. Dem Auftritt der Republikaner und Waigels Bemühungen, bei deren Bekämpfung nicht das Kind mit dem Bade und den konservativen Wählern auszuschütten, sind mehrere Arbeiten der Ausstellung gewidmet. Dies führte bei Pater Roman zu der Bemerkung, dass auch die Kirche ihre Rechten, nämlich die Piusbrüder habe, und dass sich selbst der Papst in Karikaturen sagen lassen müsse, dass er hier eine klare Linie vertreten muss.
"Karikaturen machen schwierigste politische Entscheidungen und Situationen auf einen Blick kritisch sichtbar, ob die Kritik immer berechtigt ist, zeigt sich oftmals erst später in der politischen Wirklichkeit. Karikaturen zeigen aber auch, dass die Politik und die Politiker nicht immer alles zu jedermanns sofortiger Befriedigung lösen kann", meinte Beate Merk bei den spitzen Bildbemerkungen der Karikaturisten zur Einführung des Euro, dessen Vater "Die Augenbraue" ist. Pater Roman sagte, dass kritische Karikaturen auch ein Indikator für eine reife Demokratie sind. "In China, in Nordvietnam oder im Iran gibt es keine Karikaturen", meinte er.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.