Bei Daimler regiert nun das Entsetzen
Warum wird das Forschungszentrum aus Ulm abgezogen? Die Führung bleibt Erklärungen schuldig
Entsetzen und Fassungslosigkeit – mit diesen Worten beschreibt Frank Niebling, der Betriebsratsvorsitzende des Daimler-Forschungszentrums, die Stimmung, die am Freitag nach der Betriebsversammlung unter den Mitarbeitern geherrscht habe. Per E-Mail wurde, wie berichtet, die Belegschaft tags zuvor informiert, dass die Unternehmensleitung beschlossen habe, sämtliche Forschungs- und Entwicklungszusammenhänge am Standort Ulm nach Sindelfingen, Untertürkeim und Immendingen (bei Tuttlingen) zu verlagern. Nun erwarteten die nach Zählart des Betriebsrats 450 Beschäftigten am Freitag Argumente für diese Entscheidung.
Doch sie seien bitter enttäuscht worden. Statt handfester Erklärungen seien nur Worthülsen von Effizienz und Strategie zu hören gewesen. Niebling und sein Stellvertreter Werner Ritter sind sich deshalb sicher, dass die Informationslage in der Daimler-Führung über die Bedeutung und Rolle des Ulmer Forschungszentrums „nicht vollständig“ ist. Denn anders sei die „völlig unverständliche“ Entscheidung, eine mehrfach preisgekrönte „Perle“ wie das Forschungszentrum in Ulm dichtzumachen, nicht zu erklären. Die Betriebsräte befürchten, dass diese Perle eine Verpflanzung nicht überleben werde. Sprich: Mitarbeiter hätten bereits signalisiert, sie würden einen Umzug in einen der drei genannten Standorte nicht mitmachen. „Daimler geht das Risiko ein, dass funktionierende Zusammenhänge zerstört werden“, sagt Petra Wassermann, die Erste Bevollmächtigte der IG Metall. Sie kritisiert auch, dass Daimler die Belegschaft bewusst klein rechne: Mit Studierenden, Doktoranden und indirekt Beschäftigten seien 450 Menschen von dem Aus betroffen. „Es geht um menschliche Schicksale.“ Wie Ritter sagt, habe Daimler noch bis vor ein bis zwei Wochen neue Mitarbeiter in Ulm eingestellt. „Wir sind fassungslos.“
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