Das Rätsel von Reutti: "Jeder hat da genagelt"
Neu-Ulm/Reutti (grr) - "Das Dach hätte gut und gern noch fünfzig Jahre gehalten". Die Reuttier, die da im Jahr 1985 gemeinschaftlich und großenteils in Eigenleistung ihre Gemeindehalle gebaut und den Dachstuhl zusammengenagelt haben, sind enttäuscht, unglücklich, betroffen. Auf der Bürgerversammlung kocht der Ärger hoch.
"Da ist ein so schönes Dach drauf", leitet einer zum Thema über, das viele Reuttier bewegt, "und jetzt kommt ein Industriedach drauf". Nein, das hätten sie sich nicht träumen lassen in Reutti, dass ihre vor 23 Jahren abgelieferte Handarbeit heute nicht mehr tauge. "Es nutzt uns nichts mehr", entgegnet Oberbürgermeister Gerold Noerenberg vor den achtzig abendlichen Besuchern der Bürgerversammlung, "jetzt nachzugucken, wer da damals das Dach gebaut hat". Die örtlichen Vereine unter der Aufsicht eines Zimmermanns seien dabei gewesen. "Jetzt kommt es auf die kostengünstige und schnelle Sanierung an". Da sei höchste Gefahr im Verzug gewesen. Es gehe jetzt nicht mehr um Ursachenforschung.
Unter heftigem Beifall schritt daraufhin Herbert Grüner ans Zuhörermikrofon. "Ich war damals als junger Meister der maßgebliche Zimmermann", bekennt er, "und wir haben nach allen rechtlichen und gesetzlichen Bestimmungen genagelt". Das sei eine große Nagelei gewesen damals. Sogar der Schulmeister und der Bürgermeister hätten mitgenagelt. "Jeder, der einen Hammer daheim hatte, ist gekommen und hat genagelt". Es sei das beste Holz verarbeitet worden. "Wir stehen vor einem Rätsel, was da passiert ist".
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