Golden Tulip: Was Neu-Ulm bleibt, sind nur Träume
Plus Das traditionsreiche Neu-Ulmer Parkhotel wurde jetzt gegen die Wand gefahren. Daran, dass es so weit kommen musste, ist der Besitzer der Immobile schuld. Der muss jetzt liefern.
Der Inhaber des Ex-Golden-Tulip-Hotels hat es verstanden, in kürzester Zeit viel Porzellan zu zerschlagen. Die dreimonatige Frist, in der die Mitarbeiter Insolvenzausfallgeld erhielten, ließ er verstreichen. 50 Beschäftigte blicken in eine ungewisse Zukunft. Dabei hätte die in Dortmund ansässige Anter-Group alle Trümpfe in der Hand gehabt, das Hotel zu retten und dennoch einen fetten Gewinn einzustreichen. Denn die 10,5 Millionen Euro, die ein bekannter Ulmer Gastronom bereit war zu zahlen, liegen weiter über den grob sieben Millionen, die einst die Anter-Group an den Vorbesitzer, eine verschachtelte Hotelgesellschaft, überwies.
Die Pläne der Anter-Group mit dem 240-Zimmer-Bau sind – zumindest – fragwürdig. Denn, was eigentlich als eine Art Werbeverkaufsfahrt für künftige Mitarbeiter gedacht war, erwies sich offenbar als kontraproduktiv: Das einzige Hotel der Gruppe im Ruhrgebiet – Ziel der Ausfahrt – erinnert eher an einen Puff, denn einen seriösen Betrieb. Fragen dazu beantwortet die Gruppe nicht. Und kündigt gleich an, dies auch in Zukunft nicht zu tun. Hotelexperten halten es für unwahrscheinlich, dass ein vergleichsweise kleiner Betreiber in einem durch Corona eher schrumpfenden Markt sich einen Gefallen getan hat, in dem er ein erfahrenes Team auf die Straße setzt und nun den Übernachtungsbetrieb selber in die Gewinnzone bringen muss.
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