Jahreszeiten im Blizzard
Harry Meyers Schneebilder in Oberfahlheim. Arbeiten des Tiermalers Josef Klarl sind im Kabinett zu sehen
Oberfahlheim Der Schnee explodiert wie ein Blizzard: In der wuchtigen Landschaftsmalerei von Harry Meyer türmt sich Gebirge zur eisigen Gratwanderung zwischen Himmel und Erde. Doch die thematische Erweiterung der Weihnachtsausstellung im Kunstmuseum Oberfahlheim auf die „Vier Jahreszeiten“ beeindruckt im Generationensprung auch im Kabinettraum, wo mit der naturalistischen Kunst des Tiermalers Josef Klarl urschwäbische Stimmungsbilder schon mal die Herzen erwärmen.
Wie kommt Harry Meyer zu seinen urgewaltigen Landschaftsbildern? Vier Jahre hat er draußen in der Natur gemalt und sich dann in seinem VW-Bus mit Standheizung wieder aufgewärmt. Doch irgendwann beschlich ihn das Gefühl, sich im Kreis zu drehen. Danach setzte er seine Pleinair-Eindrücke im Atelier um. Doch das Dach überm Kopf war auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Heute packt der 53-jährige Künstler in der Mischform seine Pinsel aus – sowohl im westlich von Augsburg gelegenen ehemaligen Schulgebäude als auch unter freiem Himmel. Bei zentimeterdicken Farbaufträgen ist die Gefahr, dass sich etwas verschiebt, groß. Deshalb unterlegt er seine reliefähnlichen Ölmassive mit einem „altmodischen“ Kreidegrund, der die Farbschichten zusammenschweißt. „Nives“ nennt er seine wulstig schimmernden Kraftlinien, die im Erfahrungshorizont von Gletscherspalten, Gebirgsbächen und Schneehalden den Phänomenen der Natur mit einem gestischen, dem informell nahestehenden Realismus auf der Spur sind. Nives meint schneeweiß oder einfach nur „Schnee“ und ist eine Kurzform des Namens der heiligen Nuestra Senora de las Nieves („Unsere Dame des Schnees“), der auf die frühchristliche Legende einer Schneewunder-Maria zurückgeht.
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