Lachmusik mit einem ernsten Auftakt
Das Kammerorchester der Petruskirche setzt in Neu-Ulm ein musikalisches Zeichen. Und bereitet den Zuhörern viel Freude.
Ein warmer Sommertag, der für den Auftakt der Kultur im Museumshof ideal gewesen wäre: Doch wie schon öfter in der Vergangenheit erzwangen abendliche Gewittergüsse die Verlegung des Konzerts des Kammerorchesters der Petruskirche vom Museumshof in die Kirche. Dort standen Kammerorchester-Leiter Oliver Scheffels und Dekanin Gabriele Burmann vor der schwierigen Frage, ob man 24 Stunden nach dem Attentat von München einen vergnüglichen musikalischen Abend à la Gershwins „Summertime and the livin’ is easy“ feiern kann. Die Entscheidung beider: Mit „Lascia ch’io pianga“ (Lass zu, dass ich weine) von Georg Friedrich Händel setzte Scheffels ein ernstes musikalisches Zeichen des Gedenkens, demgegenüber das Konzert das kostbare Leben feierte.
Auch wenn Mozarts „Kleine Nachtmusik“ einzelne Mitglieder des Petrus-Kammerorchesters sehr forderte – der festliche Auftakt des Sommerabend-Konzerts war notwendig, um „Die kleine Lachmusik“ des zeitgenössischen Recklinghausener Komponisten Wolfgang Schröder in den richtigen Kontext zu setzen. Schröder mogelte in Mozarts Serenade 20 Ohrwürmer anderer Komponisten von Beethovens 5. Sinfonie bis zu Strauß’ Radetzkymarsch ein und gab dazu auch dramatische Regieanweisungen – wann das Orchester dramatisch aufzustehen habe, wann es (falsch) zu pfeifen oder stampfen habe, wann sich gegenseitig anzulächeln oder grimmig anzusehen. Selbst Wolfgang Amadeus Mozart hätte an der Parodie sicher seine Freude gehabt, nannte er doch bereits die „Kleine Nachtmusik“ einen „musikalischen Spaß“.
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