Landkreis öffnet Halle für Flüchtlinge
Weil nicht genug Wohnungen bereitstehen, entsteht jetzt an der Neu-Ulmer Berufsschule eine Gemeinschaftsunterkunft. Doch wenn der Zustrom anhält, könnte es auch hier eng werden
Terror, Bürgerkrieg und bittere Armut: Immer mehr Menschen auf der ganzen Welt verlassen ihre Heimat auf der Suche nach Schutz und einem besseren Leben. Sie gelangen auch nach Deutschland, Bayern und in die Region – die Flüchtlingsströme sind so gewaltig, dass der Landkreis nicht mehr genug Wohnungen bereitstellen kann. Deshalb wird aktuell die Turnhalle der Neu-Ulmer Berufsschule zum Quartier umgestaltet. Handwerker verlegen einen schützenden Boden, stellen Stockbetten auf und schließen Toiletten in einem Container an. 180 Plätze stehen dann für Flüchtlinge zur Verfügung – schon in der nächsten Woche sollen die ersten Asylbewerber einziehen.
Als Problem will Landrat Thorsten Freudenberger die Flüchtlingsfrage nicht verstanden wissen: „Es geht um Menschen, die Not sind, die froh sind, noch am Leben zu sein.“ Er wünsche sich dafür mitunter mehr Verständnis, betonte er gestern bei einer Pressekonferenz im Landratsamt. Aktuell sind rund 800 Flüchtlinge im Kreis untergebracht, jede Woche kommen 20 bis 30 hinzu. Bis Ende des Jahres könnten es laut Schätzungen über 1600 Asylbewerber sein, die dann rund ein Prozent der Landkreisbevölkerung ausmachen. Weil es nicht genug Wohnraum für sie gibt, bleibe keine andere Wahl, als die Halle zu beziehen. Freudenberger: „Das finde ich schlimm, aber wir machen das nicht, weil es uns so gut gefällt.“ Die Maßnahme sieht der Landrat auch als Hilferuf: „Die Leute sollen sich mit dem Thema mal auseinandersetzen.“ Die Kommunen im Landkreis seien gefordert, neuen Platz für Flüchtlinge zu schaffen und ihrerseits die Ein-Prozent-Quote zu erfüllen. Davon seien viele Städte und Gemeinden noch weit entfernt. Geht es nach Freudenberger, sollen sie über eine Quote verpflichtet werden.
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