Ruf nach einer Willkommenskultur
Pro Neu-Ulm holt sich in Sachen Asylpolitik eine Expertin ins Haus und hält sich selbst zurück
Viel ist in diesen Tagen auf den Neujahrsempfängen der Parteien von Hilfe und Beistand für Flüchtlinge und Asylbewerber die Rede. Pro Neu-Ulm beließ es am Donnerstagabend im Petrussaal nicht bei eigenen Reden, sondern holte sich fachmännische Auskunft im Diakonischen Werk Neu-Ulm, das sich seit gut einem Vierteljahrhundert um Fremde in Not kümmert.
Sozialpädagogin Sigrun Grüninger, die seit 1995 mit Asylsozialberatung befasst ist, brachte den gut 70 Gästen die Situation näher. Anfangs sei sie mit einer halben Personalstelle ausgekommen, sagte die Beraterin. Heute seien sechs Menschen mit der Aufgabe beschäftigt, „aber das sind immer noch zu wenige.“ Dass ein Mitarbeiter 150 Flüchtlinge betreuen solle, funktioniere in der Theorie, wenn alle am selben Ort lebten. Doch im Landkreis seien sie auf zwei Dutzend Lokalitäten verteilt. Da gehe viel Zeit mit An- und Rückfahrt verloren. Flüchtlinge, die im Landkreis ankommen, stammen aus dem Irak, Afghanistan, Pakistan, Syrien, Eritrea, Kongo, Nigeria. Auch Russlandaussiedler sind unter ihnen, dazu Schutzsuchende aus Osteuropa und den Balkanländern, Angehörige ethnischer Minderheiten, die den Lebensumständen in ihrer Heimat nicht mehr gewachsen sind. Sigrun Grüninger und ihre fünf Mitarbeiter kümmern sich für sie um Aufenthaltsstatus und Verfahrensangelegenheiten, greifen psycho-soziale Probleme auf. Auch allgemeine Alltagsfragen spielen eine Rolle, wie Schwangerschaften, Einschulung der Kinder, Suche nach Kindergartenplätzen, Informationen über die neue Umgebung, Unterstützung beim ersten Einkauf, bei Arztbesuchen, Vermittlung anwaltlichen Rates.
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