Polizist landet auf der Anklagebank
Ein 50-jähriger Rauschgiftermittler soll sich bereichert haben. Oder war er einfach nur überfordert? Das Gericht muss nach einem verwirrenden Prozessauftakt viele Fragen klären.
Der 50-jährige Kriminalkommissar war ein Allrounder. Nach einer beachtlichen Karriere bis zum Ermittler in der Abteilung Terrorismus beim Landeskriminalamt landete er in einem Ulmer Polizeirevier als Sachbearbeiter für Rauschgiftdelikte. Dort vertrat er seinen Chef im Urlaub bei der Verwaltung des Geschäftszimmers. War er mit diesem Doppeljob überfordert oder nutzte er die Chance, sich zu bereichern? Seit Dienstag muss sich der Mann vor dem Ulmer Schöffengericht verantworten. Ihm werden versuchte Strafvereitelung im Amt, Diebstahl und Unterschlagung vorgeworfen. Neun Verhandlungstage sind vorgesehen – das ist ungewöhnlich viel.
Der Staatsanwalt spricht von 28 tateinheitlichen Fällen, in denen der Angeklagte sozusagen auf einen Rutsch Strafverfahren in nur 42 Minuten abgearbeitet hat und diese nicht wie üblich der Anklagebehörde zur Weiterverfolgung zugeleitet hat. Im Lauf der Ermittlungen stießen die Kollegen des Angeklagten in einem seiner Aktenordner auf rote Zettel, auf denen die Aktenzeichen der verschwundenen Ermittlungsprotokolle sorgfältig vermerkt waren. Eines der vielen Rätsel, mit dem das Gericht konfrontiert war. Warum protokollierte der Mann die Akten, die er dann verschwinden ließ? Warum versuchte er, ein Strafverfahren zu verhindern?
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