Rückzug: Bürgerproteste fruchten: Anwohnerparken gestoppt

Senden Den meisten der zahlreichen Zuhörer in der Sitzung des Bauausschusses ging es um diesen Tagesordnungspunkt: die Unterschriftenliste gegen die Anliegerparkzone in Witzighausen. Die Zone ist fortan Geschichte, der Bauausschuss beschloss einstimmig, die Regelung wieder zurückzunehmen.

Erst Ende Juni hatte sich der Stadtrat auf die Einführung von Anwohnerparkausweisen geeinigt, nachdem sich Anwohner der Falkenstraße über die zugeparkte Straße beschwert hatten. Die Anwohner brachten vor, die Straße würde durch Arbeitnehmer eines anliegenden Zahntechnikbetriebs ganztägig zugeparkt, die Straße sei so verengt, dass manche Lastwagen sie gar nicht mehr passieren könnten. Bestandteil der Neuregelung war es auch, die Höchstparkdauer zwischen 7 und 16 Uhr auf zwei Stunden zu begrenzen. Der Preis von 120 Euro pro Ausweis und Jahr wurde nur Wochen später auf Antrag der SPD auf die Hälfte reduziert.

Beim Beschluss die Folgen nicht bedacht

Er habe sich für die Anlieger eingesetzt, erklärte SPD-Stadtrat Hans Ullrich nun am Dienstag, doch beim Beschluss habe „keiner hier am Tisch bedacht, dass sich das bis zur Marienstraße ausdehnt“. Er sehe die Unterschriftenliste, die 93 Gegner der neuen Anliegerparkzone unterzeichnet hatten, als „berechtigt“ an. Ullrich beantragte, die Regelungen zu Parkzone und -ausweisen zurückzunehmen, alles solle belassen werden, wie zuvor. „Warum haben wir dann überhaupt diskutiert?“, fragte sich Rathauschef Kurt Baiker und betonte, die Regelung sei auf Wunsch von Anwohnern gefasst worden. Wenn sie nun anderer Meinung seien, könne man darauf reagieren, „aber die Beschwerden wegen Zuparkens kommen jetzt wieder auf uns zu“. „Die große Mehrheit hat einen Nachteil“, das habe sich nun herausgestellt, so Walter Wörtz (CSU). Eine bessere Alternative könne die Stadt derzeit aber nicht bieten. „Man soll auch mal auf die Bürger hören“, fand Helmut Meisel (Grüne). (ahoi)