Wähler fordern ein Wunder
Mitglieder der FWG bezweifeln, dass Gasthaus in Pfaffenhofen wieder öffnet
Pfaffenhofen Ein Handzettel sorgte in der Marktgemeinde für Furore: Die Flugblätter mit Informationen zur Kommunalpolitik aus der Sicht der Freien Wähler hatte im vergangenen Jahr für großes Aufsehen gesorgt, stellte Andreas Wöhrle, Vorsitzender der Freien Wähler (FWG) Pfaffenhofen, in einer Jahreshauptversammlung fest. Mit einem kurzen Resümee aus den Sitzungen des Marktgemeinderates brachte Wöhrle 28 Zuhörer auf den neuesten Stand.
Hinsichtlich der Turnhalle zeichne sich eine auch für die FWG tragbare Lösung ab. Vor einigen Tagen seien verschiedene Hallen besichtigt worden. Ein Modell habe es allen Gemeinderäten angetan: Dabei handele es sich von den Maßen her um eine Dreifachsporthalle, allerdings eine „abgespeckte“ Variante, die den Kostenrahmen überstrapaziere. Das Thema werde kommenden Donnerstag, 21. April, im Marktgemeinderat intensiv behandelt.
Den Umbau des Kirch- und Rathausplatzes halten die FWG-Mitglieder nach wie vor für unnötig. Die Pflasterung sei außerdem recht uneben ausgefallen und weise „unbeabsichtigte Bodenwellen“ auf.
Wöhrle meinte, es sei mit Verdienst der FWG, dass für den neu gestalteten Platz nicht erneut kostenaufwendiger „gelber“ Belag wie auf der Hauptstraße aufgebracht worden sei. Auch teure Muschelkalkplatten als Verkleidung der Stützmauer zum Molkereiweg hätten verhindert werden können. „Manchmal muss man heftig kritisieren, um am Ende wenigstens ein bisschen zu bewirken“, so Ortsvorsitzender Andreas Wöhrle.
Die Nord-Ost-Umfahrung sei „leider noch immer nicht vom Tisch“, da der Rechtsstreit über die Landenteignung noch nicht abgeschlossen sei. Die FWG sei allerdings zuversichtlich, dass das Projekt letzten Endes nicht umgesetzt werde. Die Befürchtung, die für die Umfahrung vorgesehenen Finanzmittel könnten für den Bau der Sporthalle fehlen, scheine sich glücklicherweise nicht zu bewahrheiten: „Es geht wohl auch so.“
Gefährliche Straßen sollten im Winter geräumt werden
Den eingeschränkten Winterdienst befürworte die FWG grundsätzlich. Allerdings sollten ihrer Ansicht nach auch gefährliche Straßen, die weniger verkehrswichtig seien, geräumt werden.
Wöhrle äußerte abschließend Zweifel daran, dass die Gaststätte „Äußere Taverne“ jemals wieder öffnen werde, dafür müsse wohl ein Wunder geschehen. „Zum Beispiel wenn Napoleon noch einmal kommt“, wurde aus der Versammlung scherzhaft eingeworfen. Wöhrle schloss mit der Anmerkung, es werde im Marktgemeinderat nicht nur gestritten, sondern auch gemeinsam viel Vernünftiges auf den Weg gebracht.
Die Wahlen veränderten den Vorstand der Freien Wähler nicht: Den Vorsitz behält Andreas Wöhrle, vertreten durch Reinhard Schmöger. Brigitte Orzechowski bleibt Schriftführerin und Augustinus Wanner Kassierer. Beisitzer sind Gerald Dirr und Rudolf Werwein, Kassenprüfer ist weiterhin Wilhelm Kuttner.
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