Zwischen Lust und Vergänglichkeit: Thomas Kahls Werke im Stadthaus Ulm
Der Ulmer Künstler Thomas Kahl starb 2017. In seinen Werken ging er dem satten Leben genauso auf den Grund wie dem Tod und dem Glauben.
166 Brotschneidemaschinen liegen in Reih und Ordnung auf dem Boden des Ausstellungsraums. Eine kleine, wohlsortierte Formation von Schnittgeräten. Jedes hat eine Handkurbel, ein rundes, gezacktes Sägeblatt – alle Modelle gleichen sich und doch ist jedes anders. Auf Flohmärkten hatte der Künstler die Küchenmaschinen gesammelt, jede trägt eine Geschichte in und mit sich. Die Böden sind aus kargem, unlackierten Holz oder aus Plastik mit Blümchenmuster, orange oder weiß, blau, rostig. An dieser ganzen Installation kann man sich kaum sattsehen. Raimund Kast, Projektleiter der Schau im Ulmer Stadthaus, erklärt: „200 Maschinen hätten es werden sollen. Das hat er aber leider nicht mehr geschafft.“ Er? Das ist Thomas Kahl, ein Ulmer Künstler, der 2017 starb und dem das Stadthaus nun eine Ausstellung widmet.
Genau das, was die 166 Maschinen eigentlich schneiden, machte Kahl bekannt. Brot, gemalt auf Leinwand. Zwei rechteckige Farbfelder, darauf ein Laib, nicht mehr und nicht weniger – könnte man meinen. Doch dann sieht man weitere Motive, die diese Ausstellung zeigt, die Kahl im selben Stil malte: Tomaten, Zitronen, Gewichte. Geht es um Grundbedürfnisse? Nahrung oder Gerechtigkeit? Sind die Tomaten knallrote Früchte der Versuchung? Ist es der Wink, dass so ein Stück Leben schnell vergeht? Vanitas? Barock in Popästhetik? Erklärungen bot Kahl fast nie. Der Künstler starb früh.
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